„Für euch bin ich Priester, mit euch bin ich Christ“

Pfarrei – Gemeinde – Vereine und viele Gläubige sagen Dank – Glückwünsche zum Geburtstag

Seit 23 Jahren wirkt Monsignore BGR Pfarrer Augustin Sperl als engagierter Seelsorger in der Regentalgemeinde Miltach - nun neigt sich sein Dienst dem Ende zu. Zum Dankgottesdienst gab es am vergangenen Samstagabend viele Ansprachen und beim anschließenden Stehempfang für die zahlreichen Besucher eine gute Gelegenheit, zwanglos mit ihm ins Gespräch zu kommen. Es ist keine Selbstverständlichkeit, zwei Jahrzehnte miteinander verbringen zu dürfen. Deshalb stellte die Pfarrei Miltach einen festlichen Dankgottesdienst der Feier im Pfarrheim voran. Fleißige Frauen hatten tags zuvor einen brächten Blumenteppich für die Pfarrkirche erstellt. Dieser fand seinen Platz vor dem Volksaltar, der mit weißgelben Rosengestecken geschmückt war. Nach dem Kirchenzug und noch vor dem Kirchenportal gratulierte Mesnerin Elisabeth Röhrl Pfarrer Sperl zu seinem 71. Geburtstag mit einem herrlichen Blumenstrauß und einem Geburtstagsständchen von der Blasmusik. Dabei dankte sie dem Geistlichen auch für die 23jährige gute Zusammenarbeit.

Mit kirchenmusikalischen Liedern intonierte die Musikkapelle „Weißblau Königstreue“ unter der Leitung von Josef Pielmeier die Musikstücke während des Gottesdienstes. Christian Hartl an der Kirchenorgel unterstützte den Volksgesang. Neben Monsignore Augustin Sperl standen am Altar als Konzelebranten, Dekan BGR Ralf Heidenreich, Pfarrvikar Matthias Tang, Pfarrer David Kajal (ein Freund des Pfarrvikar, er studiert zur Zeit Bibelwesen in Rom) und Diakon Martin Peintinger.

"Danke für Ihr offenes Ohr"

In seiner Predigt formulierte Pfarrer Sperl ein paar persönliche Worte des Dankes. „Wenn ich manchmal so vor dem Abschied die Zeit, die ich selber bewusst erlebt habe, Revue passieren lasse, dann fällt mir ein Leitwort ein: „Gott lenkt, Gott erreicht immer sein Ziel. Vieles ist Gnade.““ In seiner persönlichen Vita blickte der Priester auf die Stationen seiner Lebens zurück. Neben den Zeiten als Seminarist, Kaplan und dann Pfarrer von Blaibach und später auch Miltach, standen die fast 20 Jahre als Dekan des Dekanates Kötzting im Fokus. „All die Jahre hatte ich gute und treue Mitarbeiter, die Sprecher der Pfarrgemeinderäte und die Kirchenpfleger. Ich hatte tatkräftige Mesner in der Sakristei und hilfbereite Sekretärinnen in den Pfarrbüros. Ein besonderer Dank gilt auch unserem Gemeindereferenten Franz Strigl, für die über 20 jährige gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit.“ In seinem Dankbild an die Gottesdienstbesucher drückt Pfarrer Sperl es mit den Worten seines Namenspatron aus: „ Mich erschreckt, was ich für euch bin: Priester. Mich tröstet was ich mit euch bin: Christ. Für euch bin ich Priester mit euch bin ich Christ. Das erstere ist meine Bürde, das Letztere meine Würde.“

In den folgenden Fürbitten haben verschiedene Sprecher einzelner Gruppierungen ihre Dankesbitte für Pfarrer Sperl vorgetragen. Aus dem Pfarrgemeinderat, dem Seelsorgeteam, der Kirchenverwaltung, den Senioren, den Ministranten und Jugendlichen, den Vereinen und dem ehemaligen Frauenbund, waren Personen an den Ambo in der Pfarrkirche getreten.

Dank von Seiten vieler Gremien und Gruppierungen

Bei den Ansprachen, am Ende des Gottesdienstes war es zunächst Kirchenpfleger Christian Röhrl, der sich zusammen mit der Sprecherin des Pfarrgemeinderates Claudia Pinzinger, bei Diakon Martin Peintinger bedanken. Diese wechselt ja bekanntlich zum 1. September nach Cham „St. Josef“. Beide dankten dem Diakon für seine lebensnahen Predigten und für sein Mitwirken in Miltach und wünschten ihm für seine zukünftige Aufgabe, viel Freude und Zuversicht, dass seine gesteckten Wünsche in Erfüllung gehen. Mit einer kleinen finanziellen Zuwendung für sein herzensanliegen, den Verein „Brunnen für Ghana“ drückte die Pfarrgemeinde ihren Dank aus. Peintinger wiederum bedankte sich dafür und fand in ein paar Worten auch seinen besonderen Dank an die Pfarrgemeinde, aber auch an Pfarrer Sperl.

Bürgermeister Johann Aumeier erinnerte an wunderbare Momente, die die Gemeinde mit Pfarrer Augustin Sperl verbinden. Man dürfe dankbar auf seine Wirkungs- und Schaffenszeit zurückblicken. Mit seiner unvergleichlichen Art habe er es immer geschafft, die Menschen zu erreichen. Das harmonische Miteinander zwischen Gemeinde und Pfarrei stellte der Rathauschef heraus. Michael Iglhaut, Vorstand des Trachtenverein Miltach, stellte als Sprecher der Ortsvereine die gute Beziehung in den Vordergrund. Zahlreiche Vereinsfeste, Gedenktage und Hochfeste konnten gefeiert werden und bleiben vielen gewiss lange in Erinnerung. Dem Kriegerverein Miltach war es ein Anliegen, beim späteren Festzug zum Pfarrheim, mit drei Salutschüssen Danke zu sagen.

Dekan BGR Ralf Heidenreich übermittelte den Dank des Bischofs Dr. Rudolf Voderholzer und verlas dessen Dankesschreiben. Als Anerkennung überreichte er an Pfarrer Sperl eine wertvolle goldene Medaille mit dem Abbild des Bistumspatron, dem Hl. Wolfgang.

Kirchenpfleger Christian Röhrl ging in seiner Ansprache auf die baulichen Maßnahmen der Kirchengemeinde ein. Er stellte das große Fachwissen und das Engagement von Pfarrer Sperl in den Vordergrund. „Immer wurde ihr fundiertes theologisches Wissen, ihr wacher, kritischer Geist und ihre lebendige Anteilnahme am Geschehen der Zeit spürbar.“ so Röhrl. „Uns, den Menschen der Kirchengemeinde, haben sie ein Wir-Gefühl vermittelt zur eigenen Gemeinde, aber darüber hinaus auch zur Weltkirche, als ein Angebot den eigenen persönlichen Alltag zu bestehen.“ Der Seelsorger habe auch die bauliche Entwicklung der Pfarrgemeinde geprägt und die Pfarrei Miltach zu einer harmonisierenden und funktionierenden Pfarrgemeinde geformt. „Danke für ihren jederzeit beherzten Einsatz und ihre unermüdliches Denken im Sinne und zum Wohle der Pfarrei“.

Die Sprecherin der Pfarrgemeinderates, Claudia Pinzinger, meinte in Ihren Worten: „Lieber Monsignore Pfarrer Sperl, wir wünschen Ihnen einen erfüllten und friedlichen Ruhestand in Gesundheit, Glück und Gottes reichen Segen. Vergelts Gott für alles was Sie für uns getan haben. Sie werden immer ein Teil unserer Pfarrgemeinde bleiben.“ Ihr Rückblick galt den vielen kirchlichen Veranstaltungen, wie Primiz, Martinritt, Kirchenjubiläum und Pfarrmission. Aber auch die Reisen die als Pfarrgemeinde nach Rom, Israel, Malta oder Irland gingen. Von Seiten der Kirchengemeinde überreichen sie an Pfarrer Sperl einen Wellness Gutschein in einem Hotel im Kötztinger Land und eine kleine finanzielle Zuwendung für die sozialen und caritativen Zwecke.

Nach altem Brauch heißt es "nach der Mess die Mass", demgemäß folgten viele Gäste der Einladung zum Stehempfang. Mit Blasmusik wurden Monsignore Pfarrer Sperl, die Vereine und die weiteren Gäste in einem kleinen Festzug durch den Ort zum Pfarrheim gespielt, wo sich ein Stehempfang und zahlreiche Gespräche anschlossen. Hier ergriffen dann die Ministranten nochmal das Wort. Ihnen liegt ein geordneter Ruhestand für Pfarrer Augustin Sperl sehr am Herzen und dabei war es ihnen wichtig, an den bald Ruhestandsgeistlichen, all die Dinge zu überreichen, die er in seinem Haus in Schönau brauchen kann. 

In vorbildlicher Weise gewährleisteten engagierte Frauen und Männer des Pfarrgemeinderates einen reibungslosen Ablauf der Bewirtung und sorgten unentwegt mit leckeren Speisen und kühlen Getränken für das leibliche Wohl. Pfarrer Sperl nutzte den gesamten Abend zu ausgiebigen Gesprächen mit den Pfarrangehörigen, aber auch die Glückwünsche zu seinem 71. Geburtstag entgegen zu nehmen. Der Reinerlös der Zuwendungen an diesem Abend galt caritativen und sozialen Zwecken vor Ort. Mit einem herzlichen Vergelt's Gott an alle Besucher fand ein besonderer Abend seinen Ausklang.

Text: Christian Röhrl, Miltach

Bilder: Christian Röhrl, Miltach - Monika Amann, Harrling - div. weitere Personen

Mit diesen Bildern hat die Pfarrei "St. Martin" ihrem langjährigen Seelsorger Monsignore BGR Pfarrer Augustin Sperl Danke gesagt. Ein Abend, an dem Pfarrei, Gemeinde und Vereine zusammen einen unvergesslichen Dankesakt zelebrierten.