Weihe der neuen Kirche
vor über 40 Jahren:
Pfarrkirche "St. Martin" wurde 1976 feierlich eingeweiht
Diese Kirche aus Stein soll nicht nur toter Stein, sondern Mitte und Zeugnis einer Kirche aus lebendigen Herzen echter Christen sein.
Von Christian Röhrl
Jetzt, wo die Kirche den 1.700 Geburtstag des Heiligen Martin von Tours (dem Pfarrpatron von Miltach feiert) und genau einen Tag vor dem 40jährigen Weihetag des neuen Gotteshauses. Denn am Montag, genau vor 40 Jahren, am 08. August 1976 konsekrierte der damalige Weihbischof von Regensburg, Karl Flügel das Miltacher Gotteshaus.
Aus der damaligen Zeitung ist folgender Aufruf dazu zu entnehmen:
Der Sonntag, 8. August wird in den Aufzeichnungen der kirchlichen wie politischen Gemeinde Miltach mit einem entsprechenden Vermerk aufgeführt werden. Diesem Tag kommt eine Vorrangstellung zu. Um dem Festtag einen würdigen Rahmen zu verleihen, ersucht das Pfarramt um starke Beteiligung der Bevölkerung. Besonders die Vereine sind zur Teilnahme aufgerufen.
Nach den kirchlichen Feierlichkeiten, die um 8.30 Uhr beginnen, findet gegen 12 Uhr eine weltliche Feier mit Festansprachen im Gasthof „Bürgerhof“ statt, die den Festtag abschließt.
Der Weihbischof Karl Flügel (+ 2004) schreibt dann in seinem Grußwort an die Pfarrgemeinde:
„Frühchristliche Baumeister prägten das Wort: „Die Kirche aus Stein weist hin auf die Kirche aus Herzen." Die neue Pfarrkirche in Miltach weist hin auf jene, die den Entschluss gefasst haben, den Bau zu erstellen, und auf alle, die dieses Werk durch ihres Geistes und ihrer Hände Arbeit oder durch finanzielle Hilfe erstehen ließen.
So hoffe und wünsche ich nur, dass durch das „gute, göttliche Wort" (Heb. 6, 5), welches die Seelsorger in dieser Kirche verkünden und durch die „Gegenwart des auf dem Opferaltar für uns dargebrachten Erlösers", die Gläubigen der Pfarrei Miltach zu jeder Zeit ihre Reich-Gottes-Aufgaben erkennen und vollbringen. Dann ist diese Kirche aus Stein nicht nur toter Stein, sondern Mitte und Zeugnis einer Kirche aus lebendigen Herzen echter Christen.“
Aus dem Grußwort des damaligen Seelsorgers Georg Samhuber (+1979) stammen die folgenden recht trefflichen Worte: „Groß, hell und geräumig ist die Kirche und eine wohltuende Wärme umfing uns. Doch nun ist das Werk vollendet. Wuchtig steht sie im Mittelpunkt des Dorfes. Nun soll es ein Haus des Gebetes, des Opfers und des Segens für alle werden! Ich möchte alle herzlich bitten, möglichst oft und zahlreich an den kirchlichen Verrichtungen, besonders am Gottesdienst an Sonn- und Werktagen, teilzunehmen. Gnade und Segen soll einziehen in eure Herzen und in Eure Familien. Freut Euch alle und danket Gott!“
Und auch vom damaligen Bürgermeister Helmut Röll kamen die treffenden Worte in seiner Grußbotschaft: „Die politische Gemeinde hat den Kirchenbau nach Kräften unterstützt und gefördert. Es zeigte sich dabei, dass die Zusammenarbeit mit der Pfarrei und der Kirchenverwaltung eine ausgezeichnete war und dies ist gerade in der heutigen Zeit ein, so meine ich, ein gutes Zeichen. Ein Großteil der Gemeinderäte und das Personal der Gemeindeverwaltung war zusammen mit mir aktiv am Gelingen dieses großen Werkes beteiligt. Ich betrachte dies als Beweis, dass Kirche und Gemeinde nicht nebeneinander, sondern miteinander große Leistungen erbringen, wenn guter Wille auf beiden Seiten vorhanden ist. Unsere neue Kirche soll nicht nur eine Stätte des Gebetes und der Begegnungen, sondern auch ein weithin sichtbares Wahrzeichen der Ortschaft Miltach sein, aus deren Bild sie einfach nicht wegzudenken ist. Wir alle sollten uns darüber freuen. Sicher sind in den letzten Jahren in Miltach große Leistungen vollbracht worden — die als Resultat der guten Zusammenarbeit aller Stellen gewertet werden können — der Kirchenneubau aber stellt alles Bisherige hinsichtlich des Zusammenhalts in unserer Gemeinde und Pfarrei in den Schatten und wir können alle darauf stolz sein, dass wir dieses Werk zur Ehre Gottes und zum Wohle aller unserer Bürger mit großzügiger Unterstützung des Ordinariats schaffen konnten. Zum Schluss wünsche und hoffe ich, dass dieses Gotteshaus, genau wie das bisherige, allen Stürmen der Zeit standhalten möge und für kommende Generationen Zeugnis gibt, dass Kirche und Gemeinde zusammengehören und damit eine lebende Gemeinschaft garantieren.“
Und so bleibt zu hoffen, dass alle Worte und frohen Botschaften die damals und heute in der Pfarrkirche von Miltach verkündet werden auch in Zukunft zum Erhalt einer lebendigen Pfarrgemeinde beitragen und dass diese Kirche aus Stein nicht nur toter Stein wird, sondern Mitte und Zeugnis einer Kirche aus lebendigen Herzen echter Christen weiterhin ist.
Text u. Bilder: Christian Röhrl,
Quelle: Aufnahmen und Texte aus dem Pfarrarchiv der Pfarrgemeinde