Verein "Brunnen für Ghana e.V."
Vereinsgründung "Brunnen für Ghana e.V." erfolgreich durchgeführt
Sehr gut besucht war am Mittwoch 04. Januar 2023 die Versammlung im Max Kolbe-Haus in Harrling mit dem Sinn zur Gründung eines Vereines "Brunnen für Ghana e.V." der Pfarreiengemeinschaft Harrling-Zandt-Altrandsberg-Miltach-Blaibach. Versammlungsleiter Diakon Martin Peintinger konnte 55 Personen, unter ihnen auch den 'Hausherrn' Monsignore Augustin Sperl, Gemeindereferent Franz Strigl, Pfarrvikar Matthias Tang, den Gesamt-PGR-Sprecher Dominik Heigl und Bürgermeister Hans Laumer begrüßen. "Sehr schön, dass ihr so zahlreich gekommen seid! Sauberes Wasser ist in Ghana sehr wichtig und durch die Gründung eines Vereines kann ein diesbezügliches Projekt verwirklicht werden", so Peintinger. "Sollte Vikar Matthias einmal nicht mehr hier sein, bleibt der Kontakt trotzdem zu ihm und dem Projekt bestehen".
Pfarrvikar Matthias hieß seinerseits alle willkommen und stellte anschließend anhand von interessanten und sehenswerten Videobildern seine Heimat vor, wie das mühsame Errichten von Brunnen, auch von Festen und von Beerdigungen und Gottesdienstfeiern mit vielen Tänzen im Freien - diese dauern bis zu drei Stunden - und erhielt viel Beifall dafür. "Wir haben nun gesehen, um was es in Ghana geht, nämlich um Wasser und um Leben", wie Martin Peintinger anmerkte, "deshalb wollen wir heute einen Verein "Brunnen für Ghana e.V." gründen, mit einem Jahresbeitrag von zehn Euro", erklärte er. Matthias Tang wird zusammen mit seinem Bischof Peter Paul, der im Sommer zu Besuch hier in der Pfarrei weilte, ein Projekt entwickeln und dann vorstellen.
Im Anschluss las Peintinger detailliert die Satzung vor, zu der es vom Landratsamt und vom Finanzamt keine Bedenken gab, wie er mitteilte, auch Bürgermeister Hans Laumer fand sie in Ordnung und alle Anwesenden stimmten ihr ebenfalls mit Handzeichen zu. Maria Wensauer fungierte dabei als Protokollführerin. Es schlossen sich die Neuwahlen der Vorstandschaft an, unter Leitung von Bürgermeister Laumer. Dieser wünschte vorher allen noch ein gutes neues Jahr und er freute sich sichtlich, weil diese Vereinsgründung einen sinnvollen Wert habe.
Die Vorstandschaft des neuen Vereines setzt sich wie folgt zusammen: 1. Vorsitzender Alexander Miedaner; 2. Vorsitzender Martin Peintinger; Kassier Dominik Heigl; Schriftführerin Maria Wensauer; Beisitzer: Bernhard Preischl, Roland Hiebl; Johannes Amrhein, Hans Laumer und Xaver Huber. Kassenprüferinnen sind Ingrid Raab und Christine Wenzl.
Nun ergriff 1.Vorsitzender Alexander Miedaner das Wort und bedankte sich zuerst, weil so viele gekommen waren und für das Vertrauen, das in ihn gesetzt werde; sein Dank galt auch der übrigen Vorstandschaft für die Übernahme der Posten und bat um eine gute Zusammenarbeit. "Gemeinsam stellen wir nun ein Projekt auf die Füsse und nehmen es in Angriff", freute er sich. Martin Peintinger informierte, dass man einen Flyer erstellen werde, damit der Verein bekannter werde und diese dann in den Kirchen auslege. Monsignore Augustin Sperl sagte, dass diese Vereinsgründung ein Beitrag sei, dass die Leute in Ghana gutes Wasser bekommen. "Matthias kann sich freuen, dass seine Heimat hier von uns Unterstützung bekommt für gutes Wasser!" Sperl informierte, dass er im nächsten Pfarrbrief ankündigen werde, dass Anträge zu Beitrittserklärungen in den Kirchen ausliegen. In seinem Schlusswort bedankte sich Pfarrvikar Matthias Tang von ganzem Herzen bei allen für die Unterstützung und für die Vereinsgründung 'Brunnen für Ghana', er freue sich sehr für seine Heimat und sei sehr froh und dankbar dafür!
Text u. Bild: Rosi Stelzl, Zandt
Bild: Diese Vorstandschaft steht für die nächsten drei Jahre an der Spitze des Vereines "Brunnen für Ghana e.V." Rechts der neue 1. Vorsitzende Alexander Miedaner und links außen sein Stellvertreter Diakon Martin Peintinger. Mit im Bild Monsignore Augustin Sperl, Pfarrvikar Matthias Tang und Bürgermeister Hans Laumer
Wichtige Information zum Verein:
Hier finden sie die
Satzung des Verein "Brunnen für Ghana e.V."
Homepage: www.brunnen-fuer-ghana.de
Wenn sie unseren Verein als Mitglied unterstützen möchten, finden sie hier die
Pfarrvikar Matthias Tang berichtet über das Brunnenprojekt in seiner Heimat Ghana
Mein Heimatland, die Republik Ghana ist ein westafrikanisches Land am Golf von Guinea. Das Land ist in der Subregion für ihre Stabilität und demokratische Regierungsführung bekannt und hat in den letzten 20 Jahren Fortschritte bei der Verringerung der Armut und des Hungers in der Bevölkerung gemacht. Allerdings verbergen sich hinter den Verbesserungen auf nationaler Ebene große Ungleichheiten zwischen dem Norden und dem Süden des Landes, sowie zwischen ländlichen und städtischen Gebieten.
Hunger, durch Wasser übertragene Krankheiten und Unterernährung sowie der Mangel an Trinkwasser für die Landbevölkerung sind nach wie vor ein großes Problem im Norden Ghanas.
Die Ungleichheit zwischen dem Norden und dem Süden ist zum großen Teil auf die geografischen Gegebenheiten Ghanas zurückzuführen, die durch ausgeprägte klimatische, agro-ökologische und wirtschaftliche Unterschiede gekennzeichnet sind. Der nördliche Teil Ghanas ist unterentwickelt. Es gibt dort keine Fabriken und keine Industrien. Die Bewohner leben hauptsächlich von der Landwirtschaft und sind für eine gute Ernte, vor allem von den Niederschlägen, abhängig. Im nördlichen Teil des Landes regnet es vier bis sechs Monate lang. Das heißt, ein halbes Jahr ist Trockenzeit und ein halbes Jahr Regenzeit. Das hat zur Folge, dass Wasser in der Trockenzeit für Mensch und Tier zur Mangelware wird. Die Frauen verbringen täglich zwei bis drei Stunden damit, mehrere Kilometer zu wandern, um Wasser zu finden.
Im Hinblick auf die anhaltenden Wasserprobleme im Norden Ghanas wurde eine Untersuchung von (von der WHO und UNICEF 41) durchgeführt, aus der hervorgeht, dass über 50 % der Bevölkerung im Norden Ghanas keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser haben und unverbessertes Wasser, d. h. Oberflächenwasser, als Trinkwasserquellen nutzen. Zu den verbesserten Quellen gehören öffentliche Zapfstellen oder Wasserhähne im Freien, ein geschützter Brunnen, eine geschützte Quelle oder Regenwasser (WHO/UNICEF 41). Diese Quellen schützen jedoch nicht vollständig vor durch Wasser übertragenen Krankheiten. Die Folge sind hohe Sterblichkeitsraten und ernste Gesundheitsprobleme bei Kindern, die keinen Zugang zu sicherem Wasser haben.
Der Prozess des Bohrens
Der Prozess des Bohrens und des Baus der Bohrlöcher wird folgende Teilaktivitäten umfassen:
- Vorstellung von hydrogeologischen Beratern und Bohrunternehmen bei den begünstigten Gemeinden
- Hydrogeologische Untersuchungen zur Auswahl möglicher Standorte für Bohrungen, mit aktiver Konsultation und Beteiligung der Gemeinden an der Ermittlung, Untersuchung und Auswahl der Standorte.
- Bohrungen, Entwicklung und Bau von Bohrlöchern
- Pumpversuche zur Ermittlung der Bohrlochleistung (Fähigkeit, die angegebene Fördermenge mindestens 6 Stunden lang bei Handpumpenbohrungen und 24 Stunden lang bei mechanischen Bohrungen abzugeben) und anderer Merkmale des Grundwasserleiters, wie Durchlässigkeit/spezifische Kapazität
- Bewertung der Wasserqualität durch Entnahme von Wasserproben für Laboranalysen (physikalisch-chemische und bakteriologische Bewertung)
- Bau eines Betonpolsters/einer Betonschürze zum Schutz des Bohrlochs und zur Aufrechterhaltung einer hygienischen Umgebung um das Bohrloch
- Installation einer Handpumpe und Desinfektion des Bohrlochs
- Anbringen von Kennzeichnungsschildern auf jeder Bohrlochsohle/jedem Bohrlochschacht
- Ausbildung von Handpumpenbetreuern (zwei pro Gemeinde/Einrichtung) und Bereitstellung von grundlegenden Reparaturwerkzeugen für die routinemäßige Wartung
Kosten
Die Kosten für all diese Maßnahmen belaufen sich auf nicht weniger als 10.000,00 Euro.
In den zurückliegenden Jahren konnte ich durch die großzügige Unterstützung durch Spender aus unseren Pfarrgemeinden bereits 2 Brunnen in meiner Afrikanischen Heimat bohren lassen. Für mich, aber vor allem für die Bewohner in Ghana ein Segen, denn nur so ist es möglich, alle Menschen mit gesundem und vor allen Dingen sauberem Wasser zu versorgen.
Im September/Oktober dieses Jahres konnte ich ein paar Wochen in meiner Heimat verbringen und mich von den Bohrarbeiten, aber auch von der Bewirtschaftung der Wasserbrunnen überzeugen.
Diese Maßnahme läuft auch weiter, und wer sie unterstützen will, kann sich gerne direkt an Pfarrvikar Matthias Tang, Tel. (09944) 535 wenden. Auch unser Diakon Martin Peintinger hilft gerne weiter.
Gerne erhalten sie auch eine Spendenbescheinigung.
Der nächste Brunnen für Trinkwasser ist in der Entstehung
Der nächste Brunnen ist in der Entstehung. Auf den folgenden Bildern dürfen wir die ersten Bilder über die Entstehung des neuen Brunnen für Trinkwasser gerne zur Verfügung stellen.
Text und Bilder: Pfarrvikar Matthias Tang, Harrling