Jubelpaare treffen sich zum Ehejubiläum
„Was Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden.“
Gottesdienst mit Jubelpaaren, die heuer 40, 45, 50, 55 und sogar 60 Jahre verheiratet sind
Es ist in der Pfarreiengemeinschaft Miltach und Blaibach schon eine feste Einrichtung, dass sich im Frühjahr und im Herbst Jubelpaare zu einem gemeinsamen Gottesdienst treffen. Am vergangenen Sonntag war dies in der Pfarrkirche „St. Martin“ in Miltach wieder der Fall. Es stellte sich im Gotteshaus eine festliche Stimmung ein, zu dem sich die Jubelpaare aus Miltach und Blaibach, die in der zweiten Jahreshälfte ein Ehejubiläum feiern, versammelten. Sie dankten Gott für die zurückliegenden gemeinsamen Jahre und Jahrzehnte und erneuerten das Eheversprechen, das sie sich einst am Traualtar gaben. Roland Häring an der Orgel erfreute mit entsprechenden, hochzeitlichen Liedern. Nach dem Dankgottesdienst waren alle Jubelpaare in das benachbarte Pfarrheim eingeladen, wo der Pfarrgemeinderat einen Empfang bei Sekt und einem schmackhaften Mittagessen vorbereitet hatte.
Mit dem Lied „Lobe den Herren“ eröffneten die Gläubigen die Eucharistiefeier für Ehejubilare, die auf 40, 45, 50, 55 und sogar 60 gemeinsame Ehejahre zurückschauen können. Einen herzlichen Gruß entbot Monsignore BGR Pfarrer Augustin Sperl den 13 Jubelpaaren der Pfarreiengemeinschaft Blaibach-Miltach, die der Einladung ihrer Heimatpfarrei nachgekommen waren. „Heute sind Sie hier, um Danke zu sagen für die langen, gemeinsamen Jahre, die Sie in Freude, aber sicher auch mit manchem Kummer und manchen Sorgen verbringen durften“. Pfarrer Sperl meinte aber auch: „Sie feiern ein Ehejubiläum um den liebenden von heute zu sagen: Es ist möglich, es gelingt auch heute, viele lange Jahre miteinander zu leben in Gesundheit und Krankheit.“
Der Priester gratulierte im Namen der beiden Pfarrgemeinden. Die Predigt leitete Pfarrer Augustin Sperl mit einem Rückblick auf das Erntedankfest, Anfang Oktober ein. „Ich glaube auch sie können in Dankbarkeit zurückschauen auf die Ernte ihrer Ehe.“ Mit den verschiedenen Symbolen vom Erntealtar und weiterer nützlicher Gegenstände, verdeutlichte der Priester den tiefen Sinn einer gelungenen Ehe. Das Brot, es soll daran erinnern, wie oft Brot auf den Tisch gebracht und es miteinander geteilt wurde. Es mag aber auch daran erinnern, wie schwer es ist durch Arbeit das tägliche Brot zu verdienen. „Es erinnert uns an das Brot, das hier in der Kirche immer wieder den Menschen geschenkt wird, damit der gläubige Christ genügend Kraft hat das Leben und seine Anforderungen zu bestehen und damit auch die Seele die Nahrung bekommt, die ihr guttut.“ Die Weintraube erinnert an die Gemeinschaft. „Am Anfang waren die Brautleute. Dann Kinder, Schwiegertöchter / Schwiegersöhne, Enkelkinder und vielleicht auch schon Urenkel scharen sich heute wie bei einer Weinrebe um die Mitte. Gott hat ihre Liebe gesegnet. Und in den Kindern und Enkelkindern lebt ein Stück von ihnen weiter.“ so Pfarrer Sperl. Der Stein symbolisiert, dass einige unter großem Einsatz für sich und die Familie ein Eigenheim gebaut, den Kindern eine gute Schuldbildung ermöglicht und durch manchen Verzicht auf eigenes Wohlergehen und Lebensgenuss gelebt haben. Einige Sicherheitsnadeln: Sie stehen für ihre Bemühungen, Getrenntes wieder zusammen zu führen und Nüsse, soll die Eheleute an alle Schwierigkeiten erinnern. Da gab es eine Menge Nüsse zu knacken, die man an diesem Sonntag sicherlich nicht alle aufzählen kann und um die nur der Mensch selber weiß. Dann zeigte der Priester eine Zwiebel, sie steht für alles, was Tränen in die Augen trieb. Eine Krankheit des Ehepartners, eine Enttäuschung, eine Kränkung. Aber Tränen haben auch ihr Gutes: Sie waschen den Staub von der Seele. Und Augen, die auch einmal geweint haben, sehen besser. „Zuletzt sind es Sonnenblumen. Die große und schöne Sonnenblume richtet sich auf die Sonne aus, versucht das Licht der Sonne zum Gedeihen zu nutzen. Wir brauchen im Leben auch etwas, nach dem wir uns ausrichten können. Das ist für uns die Sonne Gottes. Und wer das versucht, der darf auch erfahren, dass dann die Schatten hinter ihm fallen. Und wenn wir wie eine Sonnenblume im Alter den schweren Kopf neigen, dann dürfen wir uns freuen über die Samenkerne, die aus unserem Leben in diese Welt gefallen sind. Die Kinder, die Enkel und all das Gute, das einen entstanden ist, das Gute, das weiterwirkt.“ Abschließend zitierte der Geistliche Reinhard Mey, der wunderbar über Liebe und Freundschaft sagte: „Wie vor Jahr und Tag lieb ich dich noch mehr.“
Danach reichten sich die Jubelpaare die Hände und erneuerten vor der Kirchengemeinde ihr Eheversprechen, dankten Gott für die gemeinsamen Jahre und baten um den Segen für die Zukunft. Die Fürbitten las Blaibachs PGR-Sprecherin Waldtraud Oberberger. Zum Schluss des Gottesdienstes gratulierte Pfarrer Augustin Sperl zusammen mit den beiden PGR-Sprechern Waldtraud Oberberger (Blaibach) und Claudia Pinzinger (Miltach) jeden Jubelpaaren und überreichten eine weiße Rose und eine Sonnenblume. Pfarrer Sperl dankte den Mitgliedern des Pfarrgemeinderates für das Vorbereiten des anschließenden Empfanges im Pfarrheim und der Mesnerin Elisabeth Röhrl für das Herrichten der Pfarrkirche.
Nach dem Erinnerungsfoto vor der Kirche fanden sich die Jubelpaare im Pfarrheim „St. Martin“ ein. Hier begrüßte Claudia Pinzinger, Sprecherin des Miltacher Pfarrgemeinderates die Gäste, besonders auch die anwesenden Pfarrgemeinderäte, sowie den 1. Bürgermeister aus Miltach, Johann Aumeier und den 2. Bürgermeister aus Blaibach, Josef Speckner. Sie dankte dem PGR für die vorzügliche Vorbereitung der Bewirtung. Jedem Jubelpaar überreichte sie zum Andenken schließlich noch eine verzierte Hochzeitskerze.
Das Ehejubiläum feiern konnten:
40 Jahre | Helga und Manfred Reil, Miltach Monika und Rudolf Heigl, Miltach Hildegard und Walter Grassl, Miltach Marion und Jürgen Jaretzke, Blaibach |
45 Jahre | Marianne und Alfred Miedaner, Miltach Annemarie und Alois Kreis, Miltach Monika und Johann Seiderer, Blaibach |
50 Jahre | Gabriele und Emil Spannbauer, Blaibach-Gaimersheim |
55 Jahre | Margit und Karl Haseneder, Miltach Brigitte und Ludwig Feil, Blaibach |
60 Jahre | Helga und Ernst Martin, Miltach Renate und Otto Raab, Blaibach |
Text u. Bilder: Christian Röhrl, Miltach
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