Fußwallfahrt ging heuer wieder auf den Lamberg

Glocken vom Lamberger Kircherl grüßen wieder die Miltacher

Heuer ging es wieder in einer Fußwallfahrt auf den Lamberg

Gläubige aus der Regentalgemeinde pilgern seit 220 Jahren auf den Lamberg

 

Exakt zum „Taganläuten“ um 6 Uhr marschierten am vergangenen Samstag wieder Frauen und Männer vom Miltacher Kirchplatz los zum Lamberg. Die Wegstrecke führte über Berghäusl, Kollmitz und Staning. Als Vorbeter engagierte sich Gemeindereferent Franz Strigl mit Lob-, Bitt- und Dankgebeten, Litaneien und dem üblichen Rosenkranzgebet. Den Gottesdienst in der Bergkirche zelebrierte Monsignore Pfarrer Augustin Sperl. Nach einer Brotzeit ging es über teilweise schattige Waldwege, aber auch über Asphaltstraßen wieder zurück zum Heimatort, wo man gegen 11.30 Uhr eintraf.

 

Bereits seit dem Jahr 1805 pilgern die Miltacher Pfarrangehörigen mit ihren Sorgen und Nöten immer um den 20. Juli (dem Tag der Hl. Margareta) zum Lamberg. Wie es zu diesem Gelöbnis kam, beweisen sehr alte Einträge in der Pfarrchronik. So herrschte in den Gemeinden im Regental in den Jahren 1770 bis 1772 nach recht schlimmen Hagelunwettern eine schwere Hungersnot. Da Miltach bis zur Gründung einer eigenen Expositur eine Filiale der Pfarrei Chamerau war, schloss man sich 1805 dem von der Nachbargemeinde gegebenen Versprechen an, alljährlich betend auf den Lamberg zu ziehen und dort einen Gottesdienst zu feiern. Um einer größeren Zahl von Pfarrangehörigen die Teilnahme zu ermöglichen, wurde der Gelöbnisgang um das Jahr 1975 immer auf einen Samstag nahe dem 20. Juli verlegt.

 

„Es ist ein tiefes Glaubenszeugnis, wenn in der heutigen Zeit die Pfarrangehörigen ein Versprechen erfüllen, dass ihre Ahnen vor nahezu 220 Jahren abgaben.“, sagte Monsignore Augustin Sperl zur Eröffnung des Gottesdienstes in der Kirche auf dem 600 Meter hohen Lamberg. In seinen einführenden Worten erläuterte der Priester die Lebensgeschichte der Heiligen Margareta und zeichnete die Stationen ihres Lebens nach. Die Gläubigen beteten vor allem auch um Schutz vor der Corona-Pandemie und um den Frieden in der Ukraine und der Welt.

 

Fußwallfahrt Miltach 2023 1

 

Zum Abschluss spendete der Priester den „Segen für alles Wachsen und Werden auf den Feldern und im Garten“. Das neben der Kirche stehende Gasthaus lud die Pilger nach der Eucharistiefeier ein, sich mit Getränken und einer kleinen Brotzeit zu stärkten. So ging es danach wieder betend Miltach zu, unterbrochen von einer kurzen Pause bei der Kollmitzer Kapelle, wo für die Verstorbenen ein „Vater unser“ gebetet wurde. Nach knapp zwei Stunden kamen die Wallfahrer am Kirchplatz in Miltach wieder an, wo ihnen Gemeindereferent Franz Strigl ein herzliches „Vergelt´s Gott“ für ihre Treue zusprach und sich für die übrigen Dienste der Begleiter bedankte.

 

Text u. Bilder: Christian Röhrl, Miltach

 

 

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Veröffentlichung

Mo, 24. Juli 2023

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