Unsere Pfarrgemeinde nimmt Abschied von Pfarrer Johann Six
Gott nahe zu sein, im Dienst für ihn, das war sein Glück.
Die Pfarrgemeinde Miltach nimmt Abschied von seinem langjährigen Pfarrer
Die Nachricht, dass der frühere Pfarrer der Pfarrgemeinde „St. Martin“ in Miltach, Johann Six, verstorben sein soll, wurde am vergangenen Sonntag immer mehr zur traurigen Gewissheit. Nach einem kurzen Krankenhausaufenthalt im Universitätsklinikum in Regensburg, schloss der stets heiter aufgelegte Priester, Seelsorger und Freund vieler, im bei sein seiner Schwestern Cilla und Reserl für immer die Augen. So war es am Sonntag auch eine Selbstverständlichkeit, dass an seiner früheren priesterlichen Wirkungsstätte für den lebensfrohen Geistlichen die Totenglocke läutete.
Am 9. Januar 1936, war im Hause Six in Maibrunn ein Gnadentag, als nach einer älteren Schwester mit dem zweiten Kind der Familie der Stammhalter auf die Welt kam. Und drei Tage danach, am 12. Januar wurde das neue Menschenkind nach St. Englmar zur Taufe gebracht. In der dortigen Pfarrkirche hat er dann die Gnade des Taufsakraments empfangen. Pfarrer Six hat dieses Gnadengeschenk der Taufe in seinem späteren Leben angenommen, den Schatz der Liebe Gottes entdeckt, und sein Leben ganz in den Dienst gestellt, Apostel der Liebe Gottes zu sein.
In der Priesterweihe am Hochfest Peter und Paul 1962 im Dom in Regensburg ist diese Taufberufung für ihn nochmal vertieft und verdichtet worden. Bei seiner Weihe zum Priester ist er auf besondere Weise hineingestellt worden in das Paschamysterium von Tod und Auferstehung Jesu Christi. Das wird besonders deutlich, wenn es da bei der Überreichung von Brotschale und Kelch an den neugeweihten Priester heißt: „Empfange die Gaben des Volkes für die Feier des Opfers. Bedenke was du tust, ahme nach, was du vollziehst, und stelle dein Leben unter das Geheimnis des Kreuzes.“ In diesem Dienst wäre Pfarrer Six seit bald 60 Jahren tätig gewesen. Diese lange Zeit war eine Gnade für alle, denen sein priesterlicher Dienst als Kaplan und Pfarrer an seinen verschiedenen Wirkungsstätten gegolten hat und auch in den letzten Jahren seines Ruhestands in Mitterfels, Haselbach und Herrnfehlburg. Jeder, dem Pfarrer Six in seinem Beruf als Priester begegnet war, der spürte bei ihm, wie es der Schreiber des Psalms 73 in Worte fasst: „Ich aber – Gott nahe zu sein, ist mein Glück.“
Von 1962 bis 1970 war er Kaplan in der Pfarrgemeinde Ruhmannsfelden. Danach führte ihn der Weg in die nördliche Oberpfalz (von 1970 – 1979) in die Pfarrei Großschönbrunn. Nach dem Tod des früheren Seelsorgers von Miltach, Georg Samhuber, wurde Pfarrer Johann Six die Pfarrgemeinde Miltach übertragen. Von 1979 bis 1991 war er deren örtliche Seelsorger. Mit der Pfarrei Neufarn / Ndb. übernahm er schließlich 1991 noch einmal einen neuen Pfarrsitz, den er bis zum Ruhestand im Jahr 2007 innehatte. Immer an seiner Seite, seine Schwester Cilla, die ihm den Haushalt führte und stets an seiner Seite stand.
Mit seinen 85 Jahren hätte Pfarrer Six nach bürgerlichen Maßstäben schon längst seinen wohlverdienten Ruhestand genießen können. Aber er tat, soweit es die gesundheitliche Verfassung zuließ, weiter seinen Dienst als Priester für Gott und die Menschen. Und das tat er gerne. Gott nahe zu sein, im Dienst für ihn, das war sein Glück. In dem Priester Johann Six begegnete den Gläubigen ein Glück ausstrahlender Mensch und Priester. Wer ihn erlebte, der spürte wohl auch, dass er gerne bei den Menschen war; und dass er die Menschen mochte, so wie sie nun mal sind. Die vielen Witze und Anekdoten, die Pfarrer Six augenzwinkernd über so manche menschliche Unzulänglichkeiten zu erzählen wusste, bewiesen das. Er mochte die Menschen trotz ihrer manchmal allzu menschlichen Schwächen.
Die Pfarrgemeinde Miltach sagt danke
Die Regentalgemeinde Miltach ist dem Verstorbenen, auch über seinen Tod hinaus, zu großem Dank verpflichtet. Während der seelsorgerischen Tätigkeit von Pfarrer Six wurde die Expositur Miltach 1980 zur Pfarrei erhoben. Die Innenrenovierung der Pfarrkirche, nach einem Altarbrand, fiel in diese Zeit. Als Geistlicher, aber auch als Lehrer für Religion waren viele, viele Kinder bei ihm in den Unterricht, an der hiesigen Schule in Miltach, gegangen. Zahlreiche Kinder führte er durch die Taufe, die Erstkommunion und die Firmung hin, zum Glauben. Freudige Ereignisse, wie etwa Trauungen, waren für ihn genauso Erfüllung seines priesterlichen Wirkens, wie die Begleitung und die Trauerfeier für Verstorbene. Vor allem aber die Jugendarbeit war in seiner Amtszeit in Miltach prägend. Zahlreiche Ausflüge mit Jugendlichen und mit den Ministranten, die legendären Zeltlager oder Wanderungen und gesellige Zusammenkünfte erfüllten diese Zeit. Vor allem die Geselligkeit und das gemeinschaftliche Treffen waren Kraftquelle und Markenzeichen des Priesters Johann Six. Bis zuletzt kam er noch gerne zurück nach Miltach zu kirchlichen Festen, wie dem Martiniritt und zu Sängertreffen der Martinssänger, dessen Gründer und Mentor er während seiner Amtszeit in Miltach war. Zahlreiche Verbindungen zu Familien im Ort bestanden bis zuletzt. Das Wandern war seine große Leidenschaft. Gemeinsam mit seiner Haushälterin und Schwester Cilla, erklomm er die Berge des Bayerischen Waldes immer und immer wieder und war regelmäßig in seinem Urlaub in den österreichischen Alpen unterwegs. Das waren dann auch Wochen, in denen er zusammen mit seinen Geschwistern fröhliche Stunden verbrachte. Die Dorfgemeinschaft von Anzenberg ist Pfarrer Six zu Dank verpflichtet, gingen die Planungen und schließlich der Bau der dortigen Fatimakapelle auch auf eine Initiative des Pfarrers zurück.
Die Pfarrgemeinde Miltach wird dem verstorbenen stets ein ehrendes Gedenken bewahren. So wird am Freitag, 10. September um 17.30 Uhr der Sterberosenkranz in der Pfarrkirche „St. Martin“ gebetet. Anschließend wird um 18 Uhr bei einem Gedenkgottesdienst an den Pfarrer, Seelsorger, Gesangsbruder und guten Freund, Johann Six, erinnert. Ehrende Nachrufe, an Ende der Eucharistiefeier sind ebenfalls vorgesehen.
Auf dieser Seite ganz unten (Downloads) das Sterbebild für Pfarrer Six.
Text: Christian Röhrl, Miltach mit div. Quellen
Bilder: Familie Six, Haselbach u. Maibrunn
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