Erntedank - Ein Fest der Freude und des Dankens

Deine Schöpfung – meine Welt – unsere Verantwortung

Quellen von denen wir leben - Erntedankfest bei einem Familiengottesdienst feierlich begangen

 

Eine große Zahl an Gläubigen und deren Kinder hatten sich am Sonntag Vormittag in der Pfarrkirche „St. Martin“ in Miltach versammelt. Mit ganz viel Liebe zum Detail wurde von der Mesnerfamilie Röhrl und unter der Mithilfe von weiteren fleißigen Helfern, aus zahlreichen Obst- und Gemüsesorten, sowie mit vielerlei Früchten aus Feld und Garten, auch in diesem Jahr wieder ein beeindruckender und sehr ansehnlicher Erntedankaltar in der Kirche errichtet. Gelb strahlende Sonnenblumen und grüne Blätter verschönerten das Arrangement zudem.

 

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„Erntedank, das ist ein Fest, an dem unsere Sinne angesprochen werden: Wir sehen, wir riechen und wir schmecken Gottes gute Natur. Wir danken Gott für die Ernte, für die Früchte, das Obst und Gemüse. Wir danken, dass es uns gut geht, ja mehr noch: Wir danken für jede gute Gabe, jede gelungene Arbeit, für die menschliche Schaffenskraft überhaupt und für all die Liebe, die man tag täglich empfangen darf.“ so Pfarrer BGR Augustin Sperl in seiner Begrüßung. Um dem Herrgott dafür Dank zu sagen, wurde am Sonntag der Familiengottesdienst zur Feier des Erntedankfestes in festlicher Weise begangen. In seinen einführenden Worten zur Messfeier bedankte sich Pfarrer Augustin Sperl, dass die vor dem Altar aufgestellten Erntegaben in hervorragender Weise die große Vielfalt Gottes guter Schöpfung so herrlich verdeutlichten. In schöner Art versinnbildlichen diese Gegenstände zudem die ertragreiche Ernte des vergangenen Sommers, obwohl dieser doch auch heuer wieder recht trocken und regenarm war. Jetzt, Ende September, heißt es dafür trotzdem danke zu sagen für einen reichlich gedeckten Tisch.

 

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In der Predigtmeditation gingen Priester und Lektoren auf Wahrheiten ein, welche die Gläubigen sehr unmittelbar betreffen. Von dem jüdischen Schriftgelehrten Rabbi Hillel ist folgendes prägnante Wort überliefert: "Wenn nicht jetzt - wann dann?" Damit ist eine Wahrheit ausgesprochen, die alle sehr unmittelbar betrifft. Leider schieben viele diese wichtigen Dinge des Lebens ständig vor sich her, sagen oft: "Später, im Augenblick geht es nicht, jetzt kann ich nicht, später muss ich damit anfangen." Aber wer glaubt im Ernst, dass die Dinge, die jetzt nicht getan werden, jemals später angegangen werden? Die Fürbitten wurden danach von den anwesenden Kindern in toller Form vorgetragen. Erwachsene brachten zur Gabenbereitung verschiedene Dinge, wie Brot, Wein, Früchte und Blumen zum Altar. Danach erbat Pfarrer Augustin Sperl den Segen über die vielen Gaben vor dem Altar und über alle Ernteerträge, welche die Gläubigen zum Gottesdienst mitgebracht hatten und besprengte diese mit geweihtem Wasser. „Guter Gott, viele Gaben der Erde, die Früchte, die wir geerntet haben, und manche Dinge aus unserem Leben liegen hier vor Deinem Altar. Sie sind Zeichen unseres Dankes für Deine große Liebe. In den Zeichen von Brot und Wein kommt Jesus zu uns. Mit ihm feiern wir das Mahl der Liebe. Das ist dein schönstes Geschenk, guter Vater. Dafür danken wir dir heute und immer durch Jesus, unseren Bruder und Herrn.“ Musikalisch begleitet wurde die Messfeier von den Martini Rhythmix mit passenden Erntedankliedern. Die Kinder versammelten sich am Ende der Messfeier um den Altar und sangen gemeinsam das Lied: Du hast uns deine Welt geschenkt. Noch heute Dienstag kann der wunderschöne Erntealtar, mit seinen vielfältigen Gaben, in der Pfarrkirche von Miltach bewundert werden.

 

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Wandelt euch durch ein neues Denken:

 

Sprecher:

Wenn wir nicht heute einsehen, dass wir Pilger und Pilgerinnen sind in dieser Welt und keine bleibende Stätte haben, wann soll diese Einsicht je kommen?

 

Wenn nicht jetzt - wann dann?

 

Sprecher:

Wenn wir nicht heute begreifen, dass wir in Gottes Schöpfung letztlich nur Pächter für einige Jahrzehnte sind und über die Art der Verwaltung einst Rechenschaft abzulegen haben, wann je werden wir das begreifen?

 

Wenn nicht jetzt - wann dann?

 

Sprecher:

Wenn wir nicht heute anfangen, sparsamer mit den Energiequellen dieser Erde umzugehen, wann werden wir jemals dazu bereit sein?

 

Wenn nicht jetzt - wann dann?

 

Sprecher:

Wenn wir nicht heute die Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt bejahen und dementsprechend Lebensräume in Fluren, Feldrainen und Böschungen ihnen ermöglichen, werden wir diese Bereitschaft dann morgen aufbringen?

 

Wenn nicht jetzt - wann dann?

 

Sprecher:

Wenn wir als Väter und Mütter den Kindern nicht heute die Schönheit der Blumen deuten, die Größe der Gestirne, das Köstliche des Wassers, den Reiz der Tiere, den Reichtum der Sinne, das Wunder der Mitgeschöpfe, wann je soll die nachwachsende Generation davon berührt werden und zum Staunen kommen können?

 

Wenn nicht jetzt - wann dann?

 

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Sprecher:

Wenn wir nicht heute anfangen, etwas bescheidener zu leben und damit den Kindern einen alternativen Lebensstil vorleben, wann soll Einfachheit in der Lebensart dann überhaupt bei uns sich einstellen?

 

Wenn nicht jetzt - wann dann?

 

Sprecher:

Wenn wir nicht heute Zufriedenheit zeigen mit dem, was wir haben, wegkommen von dem Immer-mehr-haben-wollen, wann soll Zufriedenheit dann überhaupt sich einmal ausbreiten?

 

Wenn nicht jetzt - wann dann?

 

Sprecher:

Wenn wir nicht heute anfangen, sparsamer umzugehen mit Wasser und Energie, wann soll dann überhaupt einmal mit Sparsamkeit begonnen werden?

 

Wenn nicht jetzt - wann dann?

 

Sprecher:

 

Wenn nicht jetzt ein Weniger an Chemie auf Äckern, Feldern und Gärten verantwortlich überlegt und getätigt wird, wann werden wir dann überhaupt einmal an die denken, die in kommenden Generationen auf unseren Böden wirtschaften werden?

 

Wenn nicht jetzt - wann dann?

 

Sprecher:

Wenn wir nur nach Geld, Macht und Erfolg aus sind und den Mitmenschen neben uns links liegen lassen, wann soll Jesu Hauptgebot dann noch zum Zuge kommen und die Werte des christlichen Leben Bestand haben?

 

Wenn nicht jetzt - wann dann?

 

Sprecher:

Wenn wir nicht heute bereit sind, als Christen aus dem Trend der uns umgebenden Umwelt auszubrechen, wann werden wir dann zum "Andersleben" hinfinden?

 

Wenn nicht jetzt - wann dann?

 

Pfarrer:

"Gott ist mit den Tüchtigen, mit denen, die anpacken", die also heute anpacken, die heute umkehren, die heute aus einer gewandelten Gesinnung die Schöpfung bedenken und daraus bereit sind, Konsequenzen zu ziehen.  Nur ein klein wenig von alledem verwirklicht, fährt in eine bessere hellere Zukunft.

 

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Text u. Bilder: Christian Röhrl, Miltach

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Veröffentlichung

Mo, 30. September 2019

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