Visitation von Regionaldekan Kruschina in Miltach

Regionaldekan Holger Kruschina besucht Miltach und Blaibach

Bei der Visitation wurden die beiden Pfarreien unter die Lupe genommen

 

Am vergangenen Mittwoch besuchte der Regionaldekan Pfarrer Holger Kruschina die beiden Pfarrgemeinden Miltach und Blaibach. Alle zehn Jahre nimmt der für die jeweilige Region zuständige Regionaldekan die Pfarreien in den Blick. Dabei stellt er unter anderem Fragen an die verantwortlichen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter. „Was läuft gut und was weniger?“ Von diesen gewonnenen Eindrücken verfasst er dann einen Bericht und reicht diesen an den Bischof in Regensburg weiter. Nachdem Pfarrer Kruschina das Dekanat Roding visitiert hatte, hat er sich nun auf den Weg in das Dekanat Kötzting begeben. Ist ein Dekanat dann abgehakt, wird diese große Visitation mit einem Besuch des Bischofs abgeschlossen.

 

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Was ist jedoch das Ziel der Visitationen und sind diese in der heutigen Zeit überhaupt noch zeitgemäß?

 

Beim Konzil von Trient, das Papst Paul III. im 16. Jahrhundert einberufen hat, wurden regelmäßige Visitationen in allen Diözesen vorgeschrieben. Die Kirche sieht die Visitationen als Standortbestimmung. „Ich schaue mir den Ist-Zustand an und leite meine Eindrücke an den Bischof weiter“, berichtet Regionaldekan Holger Kruschina. Im ersten Schritt arbeitet sich der Regionaldekan durch einen Erhebungsbogen für die Seelsorgeeinheit, der die wesentlichen Fragen zur Erfassung der gegenwärtigen Situation sowie hinsichtlich künftiger Entwicklungen aufgreift. Vor allem um das seelsorgerische Wirken und das Glaubensleben geht es dabei in den Fragen. Im Erhebungsbogen mit dabei sind auch Stellungnahmen des Pfarrers, des Gemeindereferenten, sowie der beiden Sprecher des Pfarrgemeinderates und den zwei Kirchenpflegern. Darüber hinaus machte sich Kruschina auch ein eigenes Bild beim Besuch der kirchlichen Einrichtungen (Pfarrkirchen und Pfarrheime) und im Gespräch mit den Mitbrüdern. Mit dem Ziel, die Engagierten in den Kirchengemeinden zu unterstützen, werden die Pfarreien in den Blick genommen, wie sehr sich Haupt- und Ehrenamtliche einsetzen, wie sie Liturgie feiern und wie sie sich sozial einsetzen. „Ich notiere, was gut funktioniert, weise aber auch auf Lücken und Defizite hin“, sagt Kruschina. Generell geht es bei den Visitationen darum, sich die kirchlichen Strukturen vor Augen zu führen und Konflikte aus der Welt zu schaffen. Rodings Pfarrer findet die Besuche durchaus interessant, da er Impulse und Anregungen auch für seine eigene Pfarrgemeinde mitnehmen kann. „Das ist eine gute Reflexion für den eigenen Dienst“, bekräftigt er.

 

Bereits am Mittwoch Nachmittag führte er Gespräche mit Pfarrer BGR Augustin Sperl und Gemeindereferent Franz Strigl. Danach kamen dann noch die Sprecher der beiden Pfarrgemeinderäte, aus Miltach Claudia Pinzinger und aus Blaibach Markus Kerner, sowie die Kirchenpfleger Christian Röhrl (Miltach) und Albert Seiderer (Blaibach) dazu. Mit Hilfe des Erhebungsbogens sprach der Priester viele positive Aspekte im pfarrlichen Wirken der beiden Kirchengemeinden an. Er hob positiv die beiden informativen Homepages hervor, erkannte ein gutes und harmonisches Zusammenwirken. Bekräftigte aber auch neben der Eucharistiefeier, die Psalmfeiern und das Auslegen des Wortes Gottes in Gebets- und Gesprächstreffen weiter zu vertiefen.

 

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Um 19 Uhr trafen sich dann die Mitglieder der Kirchenverwaltungen und der beiden Pfarrgemeinderäte, mit Gläubigen aus beiden Orten, zu einer Messfeier in der Miltacher Pfarrkirche. Regionaldekan Holger Kruschina bekräftigte in seiner Predigt die Anwesenden, sich auch weiterhin in ihrer Kirche am Ort einzubringen. „Heute ist Halbzeit. Dreieinhalb Wochen sind es seit Ostern, dreieinhalb Wochen sind es noch bis Pfingsten. Zur Halbzeitpause hat uns Gott heute zu diesem Gottesdienst zusammengeführt. Gott ist unser Trainer, er ruft uns sozusagen zurück in die Kabine. Er sagt, schaut euch euer Spiel an, wie läuft es.“ Eine Visitation ist darum genau eine solche Momentaufnahme, dabei wird auch nachgesehen, ob die Regeln noch richtig und stimmig sind. „Heute dürfen wir sehen, wo verwirklicht sich dieser lebendige Christus in Miltach und in Blaibach?“ so der Priester.

 

Nach der Heiligen Messe war dann noch eine Zusammenkunft der Engagierten beider Kirchengemeinden im Pfarrheim in Miltach vorgesehen. Die zwei Geistlichen Kruschina und Sperl blickten auf die vergangenen 10 Jahre, seit dem letzten Besuch eines Regionaldekan, zurück. Für die Anwesenden war am Ende des Treffens wichtig, auch in der Zukunft ganz konkret Kirche am Ort zu gestalten. Das Beste aus der aktuellen Situation zu machen und dabei die praktizierenden Christen in ihrem Glauben zu bestärken. In Zeiten, in denen Priester weniger werden, ist es gut, wenn sich Menschen einbringen, die das Glaubensleben in den Orten aufrechterhalten. Neue Formen des Glaubenslebens werden gewiss in Zukunft Einzug halten müssen. „Wir werden in der nächsten Zeit auch und gerade die großen Festtage in den Blick nehmen und die kirchlichen Feiern in beiden Gemeinden neu ausrichten müssen.“ so Pfarrer Augustin Sperl.

 

Text u. Bilder: Christian Röhrl, Miltach

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Veröffentlichung

Sa, 18. Mai 2019

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