Osterfesttage wurden feierlich in unserer Pfarrgemeinde gefeiert

"An Ostern finden wir zur Mitte unseres Glaubens"

Osterfesttage wurden in Miltach von vielen Gläubigen mitgefeiert

 

Am Ostersonntag früh am Morgen um 5 Uhr, als es noch dunkel war, erneut gerufen durch die Karfreitagsratschen der Ministranten, versammelte sich die Kirchengemeinde recht zahlreich im Dunkel des Gotteshauses, um die Osternachtfeier zu begehen und der Auferstehung Jesu zu gedenken. Auf dem Platz vor dem Kirchenportal segnete BGR Pfarrer Augustin Sperl die neue Osterkerze. Der Priester entzündete die erneut von Hand wunderschön verzierte Kerze am lodernden Osterfeuer. Zusammen mit den Ministranten zog der Geistliche in das finstere Kirchengebäude ein, wo schließlich die unzähligen Kerzen der Gläubigen von der Osterkerze aus, durch den liturgischen Dienst, entzündet wurden und den Kirchenraum in ein gelblich schimmerndes Kerzenlicht tauchten. Von der Mesnerfamilie Röhrl und weiteren fleißigen Helfern wurde die Kirche wieder wunderbar geschmückt. Nach dem festlichen Exultet, dem großen Osterlob, trugen die Lektoren in verschiedenen Lesungen aus dem Alten Testament, die überaus wechselvolle Geschichte des katholischen Kirche und des Israelitischen Volkes vor, ehe dann alle Gottesdienstbesucher beim Gloria in das freudige Osterlob einstimmten, bei dem dann wieder alle Glocken vom Kirchturm erklangen, welche seit dem Gründonnerstag verstummt waren. Ludwig Baumgartner sang als Kantor die Psalmen jeweils vor den Lesungen. In seiner Osterpredigt verdeutlichte Pfarrer Augustin Sperl die Ostertage und die Auferstehung Jesu als den eigentlichen Mittelpunkt des Glaubens. „Nicht Weihnachten und das Kind in der Krippe sind der Ausgangspunkt des Christentums, sondern Ostern und das leere Grab.“ Es ist tröstlich zu sehen, dass der Osterglaube schon bei den Aposteln vom Zweifel begleitet war. Die Evangelien sind ehrlich; sie verschweigen nicht den Zweifel, das Fragen. Gäbe es keine Einwände, wäre Ostern banal.

 

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Auch heute wirkt Jesus in unsere Leben

Als am Montag Abend die Kathedrale Notre Dame in Paris lichterloh brennt, ist es der Hauptkaplan Jean Marc Fournier von der Feuerwehr, der in die Kirche geht und die kostbare Reliquie von der Dornenkrone Jesu aus dem Tresor holt und seinen Kollegen übergibt. Aber er geht nochmals zurück in das Gotteshaus und holt aus dem Tabernakel das Allerheiligste und gibt damit in der brennenden Kirche den Segen. Das war genau der Zeitpunkt, wo sich entscheidet, ob die Kirche gänzlich in Schutt und Asche versinkt. Pfarrer Sperl zitiert dann die Worte des Kaplans: „Die Zeit, als das Feuer den nördlichen Glockenturm angriff und wir anfingen zu befürchten, ihn zu verlieren, war genau der Zeitpunkt, an dem ich das Allerheiligste Sakrament rettete. Und ich wollte nicht einfach mit Jesus weggehen, sondern ich nutze die Gelegenheit, um mit dem Allerheiligsten Sakrament den Segen zu spenden. >>Hier stehe ich völlig allein in der Kathedrale, inmitten der brennenden Trümmer, die von der Decke herabfallen und ich flehe zu Jesus, uns zu helfen, sein Zuhause zu retten.<<

 

Nicht wenige sehen in diesen Ereignissen ein Zeichen. Einen Ruf zur Bekehrung und Rückkehr gelebten Glauben. Der Ehrfurcht vor dem Kreuz und der Wertschätzung der Eucharistie. „Unsere Gesellschaft, so hat es der emeritierte Papst Benedikt in diesem Tagen geschrieben, lebt weitgehend so, als ob es Gott nicht gäbe. Die Folgen sind Egoismus, Rücksichtslosigkeit, Machtgier, Hass und Unterdrückung und die Zerstörung der Schöpfung. Es ist Umkehr angesagt. Die Botschaft, die von Notre Dame und von Ostern ausgehen ist die gleiche Botschaft: Nicht die   Zerstörung und auch nicht der Tod haben das letzte Wort, sondern Gott, der neues Leben schafft, jenseits von Zeit und Raum, aber auch heute, mitten im Leben. Wer glaubt, der kann dieses Geheimnis spüren!

 

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Bei der folgenden Tauferneuerung segnete der Geistliche das Osterwasser. Der Geistliche tauchte die Osterkerze darin ein und sprengte das geweihte Wasser dann über die Gläubigen aus. Am Ende der festlich gestalteten Eucharistiefeier segnete der Priester noch die mitgebrachten Speisen von Brot, Eiern, Salz, Fleisch und den Wein. Die Gläubigen nahmen das Osterlicht mit nach Hause, in dessen Schein sie dann in ihrer häuslichen Tischgemeinschaft Ostermahl hielten. Auf Einladung der Pfarrgemeinde versammelten sich auch dieses Jahr wieder Gottesdienstbesucher im Pfarrheim zum gemeinsamen Osterfrühstück. Nachdem Pfarrer Augustin Sperl die Speisen gesegnet hatte, verbrachten die Gläubigen einen angenehmen Sonntag Morgen dort.

 

Zu den weiteren großen Ostergottesdiensten am Sonntagabend und am Ostermontagvormittag kamen viele Gläubige und Gäste in die Pfarrkirche „St. Martin“ und feierten gemeinsam das Osterfest. Eine große Anzahl von Ministranten hat außerdem bei den liturgischen Feiern der vergangenen Tage dazu beigetragen, diese in einem besonders festlichen Rahmen zelebrieren zu können.

 

Text u. Bilder: Christian Röhrl, Miltach

Fotoserien

Kar- und Ostertage 2019 (SO, 14. April 2019)

Bilder vom Palmsonntag, den Kartagen und den Osterfesttagen des Jahres 2019 in unserer Pfarrgemeinde "St. Martin" Miltach

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Veröffentlichung

Mo, 22. April 2019

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