Ausstellung "Alle in einem Boot" in unserer Pfarrkirche
„Alle in einem Boot“ - Bilderausstellung in der Pfarrkirche
Seit rund 10 Tagen befindet sich in der Pfarrkirche von Miltach eine recht informative Bilderausstellungen, die aktuelle Zeichnungen zur Flüchtlingssituation der letzten Jahre und zum Verhältnis Afrika und Europa zeigt. Gerade der Kontrast zwischen dem industrieorientierten Europa und dem armen „Dritte-Welt-Land“ Afrika bietet mehr als genug Stoff für die Ausstellung. Sie lässt kaum ein Thema aus: Hunger, der Drang nach Freiheit in Nordafrika, die europäische Entwicklungshilfe oder auch das Verhalten von europäischen Touristen auf dem „Schwarzen Kontinent“. Zu dem Thema haben sich 28 prominente Karikaturisten aus Deutschland, Österreich, Holland und dem Senegal Gedanken gemacht. Ihr Fazit: Wir sitzen „Alle in einem Boot“. Das Ziel der Ausstellung ist es, möglichst vielen Menschen die Eine-Welt-Thematik näher zu bringen.
In den letzten Jahren hat sich das Verhältnis zwischen Afrika und Europa immer wieder geändert. Und so wurde die Ausstellung "runderneuert". 21 Karikaturen sind hinzugekommen einige wurden ausgetauscht. Die neuen Karikaturen greifen vor allem das Thema Flucht und Migration auf. Dr. Ludwig Schick, Erzbischof von Bamberg schreibt zur Ausstellung: „Über Fernsehen, Zeitungen und Internet erreichen uns fast täglich Nachrichten aus Afrika. Oft sind es erschreckende Meldungen über Hungersnöte oder Flüchtlingselend. Das Allerwenigste, was wir über Afrika erfahren, ist zum Lachen. Dabei gibt es kaum etwas anderes auf der Welt, was die Menschen so vereint wie das Lachen. In gewisser Weise ist es ein „Lebensmittel" - gerade in Afrika. Trotz ihrer Armut und ihres Hungers haben die Menschen dort das Lachen nicht verlernt. Ihr Optimismus hilft ihnen, die oft so schwierige Situation durchzustehen. Von daher liegt es nahe, sich auch dem Thema „Europa und Afrika" mit Witz und Phantasie zu nähern.“
Es ist sehr erfreulich, dass Künstler aus dem Senegal und aus Burkina Faso, Karikaturen zur Verfügung gestellt haben. Aber auch bekannte deutschsprachige Zeichner haben mit aktuellen, teilweise noch unveröffentlichten Arbeiten die schon vorhandene Ausstellung ergänzt. Die Künstler legen den Finger in so manche Wunde. Mit spitzer Feder thematisieren sie die Folgen der Auswanderungswellen in Afrika, die Abschottungspolitik vieler Industriestaaten oder die verheerenden Folgen des Klimawandels. Nicht mit dem erhobenen Zeigefinger, sondern mit Humor und einem Schuss Sarkasmus lassen sie den Betrachter an ihrer Weitsicht teilhaben. Manchmal bleibt einem beim Betrachten der Bilder das Lachen im Halse stecken. Aber: selbst "inmitten einer Tragödie muss der Witz erlaubt sein“: meint der Karikaturist Heiko Sakurai, "jedoch nicht als Selbstzweck, sondern als Hilfsmittel zur Erkenntnis".
Noch bis zum Sonntag, 31. März ist die Bilderausstellung in der Miltacher Pfarrkirche zu sehen.
Text und Bild: Christian Röhrl, Miltach
mit Auszügen aus der Projektarbeit von Missio
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