An Allerheiligen bleiben die Verstorbenen unserer Pfarrei nicht vergessen

Von 500 Jahre Reformation und dem Gedenken an die Verstorbenen

Allerheiligen, ein Tag der Freude und der Trauer – Wer dem Tod davonläuft, wird ihn nicht überwinden – Gräberbesuch und Segnung

 

Während der Vormittag des Allerheiligenfestes an die Menschen erinnert, die durch ihr außerordentliches, christliches Leben ein Vorbild für Christen sind und davon Zeugnis gaben, galt das Gedenken der Kirchenbesucher bei der Andacht am Nachmittag dieses Feiertages ihren verstorbenen Angehörigen, Verwandten und Freunden, die liebe Wegbegleiter waren.

 

Was das Fest „500 Jahre Reformation“ und der Thesen-Anschlag Martin Luthers an der Tür der Schlosskirche von Wittenberg mit dem Allerheiligenfest zu tun hat, stellte BGR Pfarrer Augustin Sperl in seiner Predigt zum Hochfest ganz besonders in den Vordergrund. „Was zur Spaltung unserer Brüder und Schwestern im christlichen Glauben vor 500 Jahren geführt hat, war unter anderem auch dem damaligen Ablasshandel zu Schulden zu legen. Thesen, die eine Abkehr vom gemeinsam Glauben führten in verschiedene Richtungen. Heute ist es gut, wieder Gemeinsamkeiten zu finden und aufeinander zu zugehen.“, so Pfarrer Sperl in seiner Predigt.

 

Bereits am frühen Nachmittag war die Pfarrkirche „St. Martin“ wiederum gut besetzt zum Allerseelenrosenkranz und zur anschließenden Andacht, die Pfarrer Augustin Sperl unter das Thema „Wer dem Tod davonläuft, wird ihn nicht überwinden“ stellte.  Die Lesung sprach Alois Pielmeier, die hinwies auf jene zu achten, die nach dem Vorbild lebten und deren Heimat nun im Himmel ist.

 

Allerheiligen Miltach 2017 1    Allerheiligen Miltach 2017 2

 

„Viele von uns haben sich in den letzten Tagen mit den Gräbern ihrer Angehörigen, unserer Verstorbenen, beschäftigt. Sie haben Kränze und Blumen besorgt, Kerzen angezündet, mit Verwandten telefoniert. Auf dem Weg zum Grab von Angehörigen sind sie sicherlich an vielen anderen Gräbern vorbeigegangen, an manchem von ihnen vielleicht stehengeblieben. Die Namen auf den Grabsteinen haben Gesichter in dem einen oder anderen in Erinnerung gerufen, Gesichter von Freunden, von Nachbarn; von Menschen, die man gerne gesehen hat und nun schmerzlich vermissen.“, so Sperl in seiner Ansprache. Der Geistliche fragte dann aber auch, wie in der heutigen Zeit mit solchen Einsichten und Erfahrungen umgegangen wird? „Ohne Hoffnung fällt das Leben auf dem Friedhof einfach ins Grab, und lediglich die Daten auf dem Grabstein erinnern daran. Sichtbar bleibt der Sand, die dunkle Erde, der Stein, der das Grab zudeckt und verschließt. Im Grab entspringt die Sehnsucht Gottes nach Leben. In einem Grab wird noch einmal das Wesen Gottes definiert: liebendes Leben. Seit vom Grab Christi zu reden ist, wissen wir es, dürfen wir überzeugt davon sein: Die Sehnsucht Gottes - das ist der Mensch. Davon müssen wir auch bei dieser Andacht reden: Von der unsterblichen Sehnsucht Gottes nach uns. Das ist unsere Hoffnung. Alle, die hier unter uns liegen, sind Geliebte Gottes. Das macht sie doch so unvergesslich, so unsterblich.“ Die Liturgie dieses Nachmittages fasst zutreffend zusammen, denn in Jesus Christus erstrahlt die Hoffnung, zur Seligkeit aufzuerstehen. „Bedrückt uns auch das Los des sicheren Todes, so tröstet uns doch die Verheißung der künftigen Unsterblichkeit. Denn deinen Gläubigen, o Herr, wird das Leben gewandelt, nicht genommen. Und wenn die Herberge der irdischen Pilgerschaft zerfällt, ist uns im Himmel eine ewige Wohnung bereitet."

 

Allerheiligen Miltach 2017 3    Die Verstorbenen haben ihren irdischen Pilgerlauf vollendet. Das Gedenken galt ihnen, besonders auch denen, die seit Allerheiligen 2016 verstorben sind. Es wurde eine Kerze vor dem Altar entzündet und die große Glocke vom Kirchturm läutete dabei für Hildegard Weber (81 Jahre), Erna Daiminger (94 Jahre), Franz Xaver Heigl (85 Jahre), Rudolf Michael Urban (62 Jahre), Resi Kollmer (78 Jahre), Frater Gottfried Prechtl (87 Jahre), Franz-Xaver Nemmer (68 Jahre), Siegfried Wieser (75 Jahre), Cäcilia Breu (82 Jahre), Adolf Raab (78 Jahre), Kerstin Rabenbauer (26 Jahre), Alfons Breu (86 Jahre), Renate Wollner (71 Jahre), Ludwig Brey (89 Jahre), Sonja Bücherl (58 Jahre) und Anna Schneider (88 Jahre). Die Lieder begleitete Christian Hartl an der Orgel.

 

Die Pfarrangehörigen und die vielen auswärtigen Besucher begaben sich danach zum Friedhof. Vor dem Leichenhaus sprachen BGR Pfarrer Augustin Sperl die Gebete und Alois Pielmeier sang die Psalmen. Sehr würdevoll spielte eine Bläsergruppe um Josef Pielmeier Choräle. Abschließend besprengte der Priester bei dem Rundgang über den Friedhof die Gräber mit Weihwasser und Weihrauch.

 

Text und Bilder: Christian Röhrl, Miltach

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Veröffentlichung

Do, 02. November 2017

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