Ulrich Frey aus Arzberg berichtet von seinen Projekten in Kenia
"Ziegen für Mweiga" – Den Menschen in Afrika helfen
Gemeindereferent Uli Frey aus Arzberg stellt sein Keniaprojekt vor - Ziegen schenken neuen Lebensmut
Es begann alles mit einer Idee: Aids-Kranke in Kenia erhalten eine Ziege umsonst, aber nicht geschenkt. Es verknüpfen sich Bedingungen damit. Die Wirkung der Ziegenmilch stärkt die körpereigenen Abwehrkräfte des Immunsystems der HIV-positiv-Erkrankten. Die Familie sorgt sich um das Tier und kann später damit seinen eigenen Familienunterhalt bestreiten.
In Zusammenarbeit mit der Katholischen Erwachsenbildung Cham hatte der Frauenbund Miltach vergangene Woche in das Pfarrheim „St. Martin“ in Miltach eingeladen. Dort stellte Projektgründer Ulrich Frey, Gemeindereferent in Arzberg, sein 2006 ins Leben gerufenes Projekt "Ziegen für Mweiga" den interessierten Gläubigen vor. Mit zahlreichen Bildern und interessant geschilderten Maßnahmen seiner Projektarbeit, nahm er die anwesenden Gläubigen mit auf eine virtuelle Reise nach Kenia. Zum Vortrag im Miltacher Pfarrheim konnte die Sprecherin Bärbel Holzapfel auch Gemeindereferent Franz Strigl und weitere interessierte Frauen vom Frauenbund aus Blaibach begrüßen. Sie freute sich, dass der Referent bis aus dem Fichtelgebirge, aus der Gemeinde Arzberg, in die Regentalgemeinde gekommen war.
Die Verwirklichung seiner Arbeit erfolgte in Zusammenarbeit mit der Caritas Nyeri/Kenya (Fachgruppe Ökologischer Landbau) und der Ordensgemeinschaft der St.-Josefs-Brüder in Mweiga, Region Nyeri in Kenia. Die Ziegenzucht vor Ort in Afrika mit der Kreuzung kenianischer und deutscher Hochlandziegen bildet die Grundlage dieses Projektes. An die Familien der AIDS-Kranken wird jeweils eine Ziege abgegeben. Es muss ein Stall gemäß Vorgaben gebaut werden und die Fütterung artgerecht erfolgen. Nach dem "Schneeball-System" geht die Ziege mit einem dokumentierten Stammbaum erst in den Besitz der jeweiligen Familie über, wenn diese das erste junge Zicklein an eine andere bedürftige Familie weitergegeben hat. Nach dieser Methode ist nur ein geringer Geldeinsatz zum Start des Projektes erforderlich. Die Familien erhalten so ohne eigenen Geld-Einsatz eine wertvolle Ziege mit Zuchtnachweis, die sie sonst niemals hätten kaufen könnten. Durch die Weitergabe der Zicklein kommen nach und nach immer mehr Familien in den Genuss dieser wirkungsvollen Hilfe. MISSIO München bürgt für die verantwortungsvolle Verwendung der Spendengelder.
Ulrich Frey verdeutlichte an diesem Abend in Miltach in seinem überaus interessanten Vortrag, dass eine Ziege 43 Euro kostet. Mittlerweile ist zu dem Projekt in Mweiga ein weiteres Projekt in Solio dazu gekommen. Erst in diesem Jahr an Pfingsten war er wieder mit einer Gruppe aus Deutschland im Norden Kenias, um nach dem Rechten zu sehen. Davon berichtete er an diesem Abend wie folgt: „Kann es etwas Schöneres geben als erleben zu dürfen, dass man vielen Menschen eine gute Lebensperspektive vermitteln konnte und sie nicht mehr angewiesen sind auf die Hilfe und Unterstützung von Spendern. Bei meinem Besuch im Juni 2017 erzählte mir Chairman Peter voller Stolz, dass die Mitglieder der Selbsthilfegruppe in den ersten Jahren bis zu 20 km Fußweg zu den Gruppentreffen hatten. |
Mittlerweile haben sie sich in acht Gruppen unterteilt und niemand muss mehr wie 2 km zum Treffen gehen. Und: ihre Gemeinschaft konnte inzwischen 2 Schulräume bauen; demnächst wollen sie ein Grundstück kaufen und eine kleine dort Kirche bauen.“ Den Dank gab Referent Uli Frey auch an diesem Vortragsabend gerne an alle Spender und Förderer weiter, denn nur durch Ihre Finanzspritzen sind solche Projekte in Kenia erst möglich.
Neben dem Bau von Schulküchenhäusern läuft auch in der Solio-Region das Ziegenprojekt weiter. In den Dörfern Baraka und Mukandamia sind bereits zwei Selbsthilfegruppen sehr aktiv. In beiden Orten wurden Kurse für „Ziegenführerscheine" abgehalten, zahlreiche Ziegenställe gebaut und schon eine stattliche Zahl an Ziegen ausgegeben. Durch den sehr großen Erfolg der Ziegenprojekte hoffen noch mehrere weitere Orte auf eine Unterstützung.
Durch die gute Freundschaft von Gemeindereferent Franz Strigl zu Uli Frey haben auch die Pfarrgemeinden Miltach und Blaibach in der Vergangenheit bereits immer wieder großzügige Spenden für die Arbeit des „Pro-Kenya-Projektes“ übergeben. Franz Strigl konnte sich vor ein paar Jahren sogar selbst vor Ort in Kenia ein Bild von der erfolgreichen Arbeit machen. Uli Frey warb aber auch an diesem Abend wieder um Spenden für seine Vorhaben. Diesem Aufruf kamen die beiden Frauenbundvereine aus Blaibach und Miltach sehr gerne nach und überreichten jeweils 200 Euro für die Aufbauarbeit in Afrika. Am Ende des Abends bedankte sich Bärbel Holzapfel mit einem kleinen Präsent für den interessanten Vortrag bei Uli Frey und wünschte ihm weiterhin ganz viel Erfolg.
Text und Bilder: Christian Röhrl, Miltach
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