Vortrag beim Frauenbund Miltach

Die Körpersprache verrät viel über die Person

Der Vortrag beim Frauenbund interessierte über 20 Teilnehmer

 

Die Körpersprache eines Menschen verrät in der Regel mehr über ihn, als das reine Gespräch mit seinem Gegenüber. Auf seine Mimik und Gesten sowie unbewussten Körpersignale sollte man darum vor allem im Beruf und in der Öffentlichkeit Wert legen. In der Vorbildfunktion, besonders für Kinder und Jugendliche, sollte darum stets bewusst auf die Signale geachtet werden, die die Körperhaltung, die Sprache und sogar die Kleidung aussenden. Die Sprecherzieherin Christina Riebl aus Schwandorf unterstrich in ihrem Vortrag beim Frauenbund-Zweigverein Miltach die Theorie hierüber mit vielen praktischen Übungen, zu denen die Teilnehmer eingeladen waren.  

 

Bärbel Holzapfel vom Frauenbund-Team freute sich in ihren Begrüßungsworten, dass der angebotene Vortrag „Der Körper lügt nicht – Körpersprache im Alltag“ am Mittwochabend das Interesse und die Neugier geweckt haben. Der besondere Gruß galt der Referentin Christina Riebl, die freiberuflich Kurse zur Rhetorik und Kommunikation anbietet und auch im Bildungsprogramm des KDFB als Referentin tätig ist. Ihre Geschichte verdeutlichte wie schwer es ist das Gelernte über Körpersprache im Alltag anzuwenden, man sollte individuell vorgehen. Sitzen beispielsweise Zuhörer mit vor der Brust verschränkten Armen, kann dies bedeuten: Ich fühle mich wohl, ich höre zu. Es kann jedoch auch ein Abwehrzeichen sein. Für den Beruf und für alle Bereiche, wo sehr viel über die Körpersprache und verbal über die Stimme geht, sollte man sich damit schon beschäftigen. „Sage ich zum Beispiel: Du schaust gut aus, kann dies auch eine ironische Bemerkung sein. Es gehört also u. a. auch die Stimme und der Gesichtsausdruck zum Gesagten. Die bestgewählten Worte erzielen nicht den gewünschten Effekt, wenn die Körpersprache die Rede nicht gebührend unterstützt. Es gilt  Ideen, aber auch Bedenken, mit den richtigen Körpersignalen zu unterstreichen, und so sein Gegenüber von der Glaubwürdigkeit zu überzeugen. Die Signale der Körpersprache sind jedoch nicht so leicht zu lernen, dies läuft im Unterbewusstsein“, so die Referentin. Auch Tiere verständigen sich mit der Körpersprache, sie zeigen beispielsweise ob es ihnen gut geht, ob sie aggressiv sind usw. Der Mensch drückt dies, immer wenn er spricht, in seinen Bewegungen unbewusst aus. Hier gegenzusteuern muss geübt werden. Über die Körpersprache ist viel zu erfahren, zum Beispiel  Niedergeschlagenheit, Selbstbewusstsein, aber auch ob mein Gegenüber lügt“, so die Referentin.

 

Stimmungen sind Grundgefühlausdrücke. Die Haltung macht den ersten Eindruck, es lohne sich seine Haltung immer wieder mal zu prüfen. Weitere Bereiche der Körpersprache sind das Gesicht, meist konzentriert man sich auf die Augen, auch reden oft die Hände mit.  Der Blickkontakt zu seinem Gegenüber ist sehr wichtig. Die Teilnehmer übten zur Beispielsanwendung paarweise über eine Minute den Blickkontakt und berichteten über ihre Empfindungen. „Denkt man im Gespräch mit dem Partner nach, schaut man sich nicht immer an, da dies ablenkt; ansonsten kann man viel beobachten, so auch ob er sich einlässt auf das Gespräch. Man merkt beim Blickkontakt, ob man sich gut versteht. Die Augen werden auch die Fenster zur Seele genannt. Der erste Blickkontakt kann aber auch eine Fehleinschätzung der Person sein, manchmal ist es auch die erste Liebe auf den ersten Blick. Bei einem Streitgespräch gibt es die Regel: Wer zuerst wegschaut, verliert. Lügt eine Person, verraten dies meist deren Augen – allerdings gibt es auch gewiefte Erwachsene, die sich hierbei besonders konzentrieren. Es gibt aber auch extrem Schüchterne, die keinen Blickkontakt wollen. Über den Gesichtsausdruck eines Menschen erhält man viele Informationen – per email gibt es manche Missverständnisse, da man den anderen nicht sieht“, so Christina Riebl.

 

Gesten sind Ausdrucksmittel

„Wirkungsvolle Unterstützung erhalten unsere verbalen Aussagen durch den Einsatz von Gesten. Man  setzt Hände und Arme in gewisser Entfernung mehr ein als nah. Ein lebhafter Mensch macht mehr und größere Gesten, ein ruhiger würde weniger Bewegungen zum Gesagten machen. Eine gute Gestik und die entsprechende Körperhaltung wirken sich positiv auf den Nächsten aus. Es lohnt sich Politiker zu beobachten was sie sagen und warum es gut ankommt. Für Erzieher und für alle, die vor mehreren Leuten stehen und was erreichen wollen, ist seine Körpersprache  wichtig, denn das Gesagte prägt sich besser ein“. Auch hier übten die Zuhörer wieder paarweise ein Gespräch mittels Gesten.

 

Die Referentin nannte auch das Raumverhalten eines Menschen: Wo setzt sich eine Person hin, wenn sie den Raum betritt, sucht sie sich einen eigenen Platz oder setzt sie sich neben eine andere Person? Das sagt viel über die Beziehungen aus, die sie zu Menschen hat. In Bussen kann man vielerlei Verhalten  beobachten. Zum Schluss erzählte die Referentin das Verhalten von Personen in einem Fahrstuhl. „Wichtig ist sich bewusst zu machen, dass man ja ständig mit Menschen zu tun hat, und da heißt es bei sich selbst anzufangen, damit man ein Gefühl dafür bekommt. Man wird dann den Anderen viel bewusster wahrnehmen und merken, dass man mehr mitbekommt.    Frauenbundvortrag Miltach

 

Mit einem süßen Präsent aus der Miltacher Waffelfabrik bedankte sich Bärbel Holzapfel für die vielen Einblicke in die Körpersprache und dafür, dass man dem Unterbewusstsein nachhelfen kann.

 

Bilder u. Text: Monika u. Erwin Vogl, Miltach

Weitere Informationen

Veröffentlichung

Sa, 22. April 2017

Bild zur Meldung

Weitere Meldungen

Mehr Meldungen finden Sie [hier] im Archiv.