Gläubige in Miltach gedenken ihrer Verstorbenen

Sensenmann oder Bote Gottes

Allerheiligen, ein Tag der Freude und der Trauer – Gräberbesuch und Segnung

 

Während der Vormittag des Allerheiligenfestes an die Menschen erinnert, die durch ihr außerordentliches, christliches Leben Vorbilder sind und davon Zeugnis gaben, galt das Gedenken der Kirchenbesucher bei der Andacht am Nachmittag dieses Feiertages ihren verstorbenen Angehörigen, Verwandten und Freunden, die liebe Wegbegleiter waren.

 

„Kinder kennen in der heutigen Zeit Halloween – aber oft nicht das Fest und den eigentlichen Sinn von Allerheiligen.  Als Christen dürfen wir uns bewusst diesem Trend entgegenstellen“, so Pfarrer Augustin Sperl. Die Heiligen sind bestimmt für das Leben und die Gemeinschaft bei Gott. „Unsere Heiligenfeste laden zum Nachdenken ein. Viele Menschen wissen heute wenig über den eigenen Namenspatron. Die Heiligen mussten sich ihren Weg zu Gott oft mühsam suchen und haben den zweiten Schritt in den Himmel schon gemacht.“, so Pfarrer Sperl in seiner Predigt. Hinweise, dass auch unser Leben gelingt, sei den Seligsprechungen der Bergpredigt zu entnehmen, von denen das Evangelium dieses Tages kündete.

 

Bereits am frühen Nachmittag war die Pfarrkirche St. Martin schon gut besetzt zum Allerseelenrosenkranz und zur anschließenden Andacht, die Gemeindereferent Franz Strigl und Praktikantin Stefanie Haimerl unter das Thema „Sensenmann oder Bote Gottes?“ stellten.  Die Lesung sprach Alois Pielmeier, die hinwies auf jene zu achten, die nach dem Vorbild lebten und deren Heimat im Himmel ist.

 

Allerheiligen 2016 in Miltach 2

   Allerheiligen 2016 in Miltach 1

 

„Viele waren schon in Altötting, kennen die Gnadenkapelle, die Bruder Konrad-Kirche, die Basilika, die Stiftskirche. Schon als Kind habe ich vom „Tod von Eding gehört“ und mich erstaunt gefragt, was damit gemeint war. Der Tod von Eding? Auf einer hohen Uhr steht da der Tod. Ein beweglicher Knochenmann mit einer Sense in der Hand; Sekunde für Sekunde mäht er - so heißt es - einen Menschen aus dem Leben.“, so Strigl in seiner Ansprache. „Kein Sensenmann ist der Tod aber, sondern ein Bote Gottes, der uns bei der Hand nimmt und sagt: ,,Komm, wir wollen heimgehen." Kein Schreckgespenst ist der Tod, sondern ein Engel Gottes, der uns das Tor aufschließt zu jenem Land indem unser Leben und Arbeiten, unser Lieben und Leiden von Gott vollendet werden. Wer sich täglich bewusst macht, dass alles, was ihn umgibt vergänglich ist, dass alles, was wir sehen nur Vorletztes ist, der wird schon zu Lebzeiten gelassen mit Verlust und Verzicht umgehen können. Der wird auch zuversichtlich jener Stunde entgegensehen, in der er alles aus der Hand geben muss, damit Gott seine Hand ergreifen kann, um ihn durch den Tod zum Leben zu führen.“

 

Die Verstorbenen haben ihren irdischen Lauf vollendet. Das Gedenken galt ihnen, besonders auch denen, die seit Allerheiligen 2015 verstorben sind. Es wurde eine Kerze entzündet und die große Glocke vom Kirchturm läutete dabei für Heinrich Kollmer (66), Reinhard Elsner (68), Amalie Prechtl (85), Anna Heigl (79), Angela Schedlbauer (83), Heinrich Schneider (82), Maria Stoiber (95), Albert Achatz (63), Christel Peintinger (78), Franz Fleischmann (53), Thomas Fischer (50), Agnes Schreiner (85), Franziska Kollmer (96), Franz Steinbauer (80), Heinrich Alt (77), Adolf Breu (78), Ludwig Hack (77), Anna Bergbauer (89), Irene Pankratz (91), Heinrich Kollmer (82), Hildegard Christl (80), Maria Stoiber (89) und Amalie Pusl (83). Die Lieder begleitete Christian Hartl an der Orgel.

 

Die Pfarrangehörigen und die vielen auswärtigen Besucher begaben sich danach zum Friedhof. Vor dem Leichenhaus sprachen der Gemeindereferent Franz Strigl und Stefanie Haimerl die Gebete und Alois Pielmeier sang die Psalmen. Sehr würdevoll spielte eine Bläsergruppe Choräle. Abschließend besprengte Franz Strigl bei dem Rundgang durch den Friedhof die Gräber mit Weihwasser und Weihrauch.

 

Text und Bilder: Christian Röhrl, Miltach

Weitere Informationen

Veröffentlichung

Di, 01. November 2016

Bild zur Meldung

Weitere Meldungen

Mehr Meldungen finden Sie [hier] im Archiv.