Pilgerreise zum Heiligen Jahr nach Rom
Zum Heiligen Jahr 2016 in der Ewigen Stadt
Pilger aus Miltach und Blaibach durchschreiten die vier Hl. Pforten – Rom von all seinen schönen Seiten entdeckt
Bereits vor über einem Jahr vorbereitet, war es nun am vergangenen Wochenende soweit. 22 Pilger aus der Pfarreiengemeinschaft Miltach und Blaibach waren anlässlich des Heiligen Jahres in die Italienische Metropole nach Rom aufgebrochen. Anlass für diese Pilgerreise war das außerordentliche Heilige Jahr 2016, das Papst Franziskus ausgerufen hatte und unter das Motto der Göttlichen Barmherzigkeit gestellt hatte. Gemeindereferent Franz Strigl und der Kirchenpfleger von Miltach, Christian Röhrl, hatten diese Kurzreise wieder perfekt vorbereitet.
In den frühen Morgenstundes des Freitages trafen sich die Reiseteilnehmer um nach dem Pilgersegen durch Pfarrer BGR Augustin Sperl mit ihren PKW zum Airport nach München aufzubrechen. Nachdem die Fahrzeuge geparkt und das Gepäck aufgegeben waren, ging es zeitig mit einer Maschine der Lufthansa in die Ewige Stadt. Schon um 8 Uhr war der Flughafen Fiumicino (Leonardo da Vinci) erreicht und Römischer Boden unter den Füßen. Mit einem Shuttlebus ging es in die Nähe des Vatikan, wo für die folgenden drei Nächte im Hotel Casa Tra Noi die Zimmer reserviert waren. Die kühleren Temperaturen in der Heimat hatte man hinter sich gelassen und so war recht schnell entschieden, sich für den ersten Tag in Rom mit sommerlicher Kleidung auszustatten. Denn noch bevor die Zimmer bezogen werden konnten, brachen die Pilger aus dem Bayerischen Wald zu ihren Erkundungen auf. Über die hoch frequentierte Einkaufsstraße „Via del Corso“ ging es zur überaus belebten Piazza Navona, dem antiken Pantheon hin zur frisch renovierten Spanischen Treppe und zum weltberühmten Trevibrunnen, der ebenfalls in neuem Glanze erstrahlte. Strahlend blauer Himmel und angenehme warme spätsommerliche Temperaturen waren den Romreisenden an diesem ersten Tag beschieden. Zurück im Hotel waren recht schnell die Zimmer bezogen und es konnte ein ausgiebiges Abendessen in der Unterkunft genossen werden, ehe es noch ein paar ganz standhafte vorzogen, noch einmal einen abendlichen Stadtrundgang in der Altstadt zu unternehmen.
Am Samstag Morgen führte der Weg die Pilger zunächst zum Lateran und zur ersten Heiligen Pforte, welche an diesem Tag durchschritten wurde. Jede der vier päpstlichen Basiliken in Rom besitzt eine Heilige Pforte, die normalerweise von innen versiegelt wird, damit sie nicht geöffnet werden kann. Die Heiligen Pforten werden nur im Jubiläumsjahr geöffnet, damit die Pilger sie durchschreiten und einen vollkommenen Ablass gewinnen können, der an das Jubiläum gebunden ist. Doch zunächst ging es vorher noch zur benachbarten Heilige Stiege wo die Pilger die Treppen auf den Knien betend hinaufgingen. Über die Heilige Pforte führte der Weg dann in die Basilika San Giovanni in Laterano, dem Haupt und der Mutter aller Kirchen Roms und des Erdkreises. Auch das an den Lateran angrenzende Baptisterium (eine Taufkapelle) war ein Ziel an diesem Vormittag. Danach führte die Tour weiter über die Prachtstraße Via Merulana zur nächsten Papstbasilika, Santa Maria Maggiore. Auch hier war nach den Sicherheitskontrollen das Durchschreiten der Heiligen Pforte ein fester Programmpunkt, ehe man sich vom Inneren der prächtigen Marienkirche überzeugen konnte. Die Mittagspause schloss sich am benachbarten Bahnhof Termine an. Der Nachmittag startete dann mit einem Einblick in das antike Rom. Mit der Metrolinie B ging es relativ rasch zum Kolosseum. Dem antiken Bauwerk aus des Kaiserzeit, welches noch heute, durch seine imposante Bauweise, die zahlreichen Besucher in seinen Bann zieht. Angenehme warme Temperaturen waren den Romreisenden auch an diesem zweiten Tagen ihrer Pilgerreise beschieden. Zum Abschluss des Tages war dann noch der Besuch der dritten großen Patriarchalbasilika, Sankt Paul vor den Mauern vorgesehen. Dort angekommen betrachtete man die wunderbare Lage des riesigen Gotteshauses, die Medaillons aller Päpste und bewunderte den herrlichen Kreuzgang. Auch in dieser Kirche gab es wiederum eine Heilige Pforte, welche es zu durchschreiten galt. Ein gemeinsamer Pilgergottesdienst, zelebriert von Pfarrer BGR Augustin Sperl, der diese Pilgerreise geistlich begleitete, war nun organisiert worden und konnte in der dortigen Taufkapelle gefeiert werden. Besonders für die vielfältigen Anliegen der Reiseteilnehmer und im Sinne des Heiligen Jahres der Göttlichen Barmherzigkeit, wurde die Heilige Messe in würdigem Rahmen gefeiert. Nach dem Abendessen im Hotel ging es dann noch in das benachbarte Künstlervierte Trastevere, wo besonders am Samstagabend viele Jugendliche und jung gebliebene in den zahlreichen Szenekneipen einen angenehmen, geselligen Abend verbringen.
Am Sonntag Morgen ging es nach einem ausgiebigen Frühstück zur Engelsburg um dort den Weg zur Heiligen Pforte im Petersdom zu beschreiten. In einer Prozession, ergänzt mit Pilgergebeten, marschierte man über die für den Verkehr abgesperrte Via della Conciliazione und den Petersplatz hin zum Petersdom. Das Eintreten in eine Patriarchalbasilika in Rom durch die Heilige Pforte symbolisiert das Wort Christi: „Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden.“ Daher gehen Pilger, die in einem Heiligen Jahr nach Rom kommen und den Jubiläumsablass erlangen wollen, singend und betend durch die verhältnismäßig schmalen Heiligen Pforten. Der Pforte von Sankt Peter kommt eine besondere Bedeutung zu, da sie vom Papst selbst geöffnet wird. Auf ihr ist eine Bilderreihe zu sehen, die den Weg Gottes mit den Menschen verdeutlicht – von der Vertreibung aus dem Paradies bis zur Bekehrung des Saulus zum Paulus. Die Bilderreihe wird abgeschlossen mit der Öffnung der Heiligen Pforte für das Jahr der großen Vergebung. Die 36 Wappenfelder zwischen den einzelnen Bildreihen zeigen die Wappen jener Päpste, die Jubiläumsjahre eröffnet haben; einige Felder sind noch leer. Ein Heiliges Jahr bietet den Gläubigen die Möglichkeit, einen vollkommenen Ablass zu gewinnen. Laut Paragraph 1471 des Katechismus der Katholischen Kirche ist ein Ablass: "...der Erlass einer zeitlichen Strafe vor Gott für Sünden, die hinsichtlich der Schuld schon getilgt sind. Ihn erlangt der Christgläubige, der recht bereit ist, unter genau bestimmten Bedingungen durch die Hilfe der Kirche, die als Dienerin der Erlösung den Schatz der Genugtuungen Christi und der Heiligen autoritativ austeilt und zuwendet." Beeindruckt von den riesigen Dimensionen dieses Gotteshauses machten sich die Pilger aus Miltach und Blaibach ein Bild von dem, was das Innere mit seinen großen Darstellungen vergangener Päpste und der riesigen Kuppel, welche sich über dem Grab des Hl. Petrus erhebt, boten. Nach der Mittagspause in der benachbarten Borgo Pio stand der Nachmittag zur freien Verfügung und so zogen es die Reiseteilnehmer ganz individuell vor, das zu besichtigen, was ihr Interesse noch am meisten geweckt hatte, wie etwa die Kirche „Santa Maria in Aracoeli“, wo das in Italien sehr gekannte Bambino (das Jesuskind) zu sehen ist, dem Nationaldenkmal Vittorio Emanuelle II. und den benachbarten Kapitolhügel mit dem Römischen Rathaus. Nach dem Abendessen nutze man auch an diesem Abend wieder die Gelegenheit, um in das abendliche Flair Roms einzutauchen und die imposant beleuchteten Bauwerke zu bestaunen.
Am Montag Vormittag war dann noch ausreichend Zeit für das Kaufen von Souvenirs und religiösen Andachtsgegenständen, doch zuvor ging es für einige aus der Reisegruppe wieder in Richtung Vatikan, um den Petersplatz zu besuchen. Für viel zu früh kam dann am Montagmittag der Zeitpunkt, von Rom wieder Abschied zu nehmen. Nach einem raschen Bustransfair hob die Maschine der Lufthansa mit einer leichten Verspätung am Nachmittag vom römischen Airport ab. Das warme Wetter hinter sich gelassen, landeten die Pilger bei kühlem und regnerischen Wetter in München. Jedoch hatte man viele schöne Erinnerungen an eine erlebnisreiche Pilgerreise zum Heiligen Jahr nach Rom im Gepäck, und das konnte einem keiner mehr nehmen.
Bilder und Text: Christian Röhrl, Miltach
Fotoserien
Pilgerreise zum Heiligen Jahr nach Rom (DO, 06. Oktober 2016)
Vom Freitag, 30. September bis zum Montag, 03. Oktober 2016 waren Pilger aus unserer Pfarrgemeinde mit Gläubigen aus Blaibach zum Heiligen Jahr in Rom.
Hier ein paar Eindrücke von unserer Pilgerreise.
Rom Heiliges Jahr 2016 Miltach
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