Maiandacht am Jägerkreuz
Maiandacht beim Jägerkreuz zu Ehren der Mutter Gottes
Gläubige fanden wieder den Weg zum Gedenkkreuz über dem Regental – Dekan Augustin Sperl segnet neues Totenbrett für Ernst Peintinger sen.
Eine bereits sehr lange Tradition und ein würdiges Zeugnis tiefer Marienverehrung sind die vielen Maiandachten, welche Land auf Land ab den Wonnemonat Mai im Dorfleben in vielen Gemeinden prägen. Überall werden sie an Wegkreuzen, in Kapellen und an Gedenkplätzen abgehalten und zeugen von der großen Marienverehrung und der tiefen Frömmigkeit zu Ehren der Gottesmutter Maria. Auch bei einer Maiandacht, die am vergangenen Sonntag Abend am Miltacher Hausberg, dem Jägerkreuz stattfand, haben an die 100 Gläubige (so viele wie schon lange nicht mehr) aus der Pfarrgemeinde und den umliegenden Orten, ein solches Zeichen der Marienverehrung abgelegt. Bereits viele Jahrzehnte gehört diese Feier in freier Natur zum festen Bestandteil des Kirchenjahres im Monat Mai.
War der Vormittag noch sehr bedeckt und die Sonne zeigte sich kaum, war es für die Verantwortlichen eine Freude dass der späte Sonntag noch zu einem so schönen Abend wurde und die Andacht abhalten werden konnte. Die herrliche und klare Fernsicht war die Belohnung für den Aufstieg. Die Erwachsenen hatten den rund 40minütigen Fußmarsch zum Gebetsplatz auf sich genommen, um bei der gemeinsamen Maiandacht den Lob Mariens anzustimmen. In wunderschönem, sattem Grün schimmerte das Regental, sowie der Ort Miltach den Betrachtern entgegen. Die zum 11. Mal von der Feuerwehr Miltach organisierte Maifeier wurde mit besinnlichen Texten zur Gottesmutter Maria unter dem Kreuze durch Dekan Augustin Sperl gestaltet. Zunächst intonierten die Jagdhornbläser um Rudi Frisch mit ihren Waldhörnen den Beginn Feierstunde. Pfarrer Sperl war zur Maiandacht gekommen, um das neue Totenbrett, welches für den kürzlich verstorbenen Ernst Peintinger sen. hier errichtet wurde, zu segnen. Das Leben Mariens und die schmerzlichen Stunden ihres Lebens waren der Grundtenor dieser schönen Feierstunde. Die Sitzbänke, die von Bernhard Wagner zum Jägerkreuz herauf gebracht wurden, reichten bei weitem nicht aus, boten den Gläubigen dennoch eine Rastmöglichkeit vor dem Rückmarsch zurück in den Ort. Die bekannten Marienlieder, welche gemeinsam angestimmt wurden, gereichten zum Lob und Preis der Jungfrau Maria. Zum Ende der Marienfeier bliesen die Jäger dann nochmals in ihre Jagdhörner, deren Klang sich über das Tal legte. Ernst Peintinger jun. und Bernhard Wagner von der Feuerwehr bedankten sich für den zahlreichen Besuch und die Organisation dieser Feierlichkeit.
Der interessante Rund-um-Blick über den Ort im Regental und die Höhenzüge darüber, bis nach Rattenberg und Harrling hinüber, schenkte den Anwesenden einige Minuten der Ruhe und Besinnung. Vor 44 Jahren, 1971, wurde das Kreuz durch eifrige Jäger und unter der Mithilfe einiger weiterer Männer aus der Gemeinde Miltach, an diesem Platz, auf dem Grund der Familie Karl (Plarnhof), aufgestellt. Aus diesem Anlass durfte auch während dieser Andacht am Sonntagabend ein Totengedenken, in Erinnerung an die verstorbenen Jagdpfleger, nicht fehlen. Die seit Jahren fest zum Kirchenjahr gehörende Maiandacht am Jägerkreuz ist für viele Bürger immer wieder die beste Möglichkeit zu diesem schönen Ort, hoch über der Gemeinde, zu kommen. Nach einem kurzen Umtrunk, wobei die Feuerwehr Miltach mit Getränken aufwartete, traten die Gläubigen wieder den Rückweg in den Ort an. Bis dahin wurde auch noch das eine oder andere Heimatlied angestimmt.
Text u. Bilder: Christian Röhrl, Miltach
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