Renovierungsarbeiten gehen gut voran

Fassade der Pfarrkirche in Miltach erstrahlt wieder in neuem Glanz

Verschiedene Gewerke waren in die Renovierungsmaßnahme integriert – Fundamentarbeiten am Kirchenumfeld folgen im kommenden Frühjahr

 

In den vergangenen Wochen ist an der Pfarrkirche „St. Martin“ in Miltach viel passiert. Nach über sechs Jahren der Vorbereitung in der Kirchenverwaltung, welche für die Organisation und Durchführung der baulichen Maßnahmen am örtlichen Kirchenumfeld verantwortlich ist, konnte im Sommer diesen Jahres mit den Renovierungsarbeiten endlich begonnen werden. Rechtzeitig zum Kirchweihfest Anfang November wurde schließlich das Gerüst vom Gebäude wieder abgebaut, so dass pünktlich zum Pfarrpatrozinium eine frisch renovierte Pfarrkirche in der Ortsmitte von Miltach erstrahlt.

 

Gemeinsam mit dem Planungsbüro Schnabel & Partner aus Bad Kötzting und dem dortigen Architekten Robert Lindner wurde ein langer Vorbereitungsweg beschritten. Seit Mitte 2009 waren die Schäden am Turmgebäude augenscheinlich geworden. Einzelne Putzteile sind in den zurückliegenden Jahren abgeplatzt und  heruntergefallen. Das darunterliegende Mauerwerk war ersichtlich und die Feuchtigkeit konnte ungehindert eindringen. Auch das Fundament hatte Nässe gezogen und das Turmzimmer im Erdgeschoss war feucht und nicht mehr in sehr gutem Zustand. Aber auch am Langhaus zeigten sich die ersten Baumängel an der in den Jahren 1974 bis 1976 neu erbauten St. Martinskirche. Die im Mauerwerk innen liegenden Dachrinnen waren mit der Zeit undicht geworden und hatten dem Regenwasser der letzten Jahre das Einsickern in das Mauerwerk ermöglicht. Diverse Kupferabdeckungen am gesamten Kirchenbauwerk hatten eine Instandsetzungsmaßnahme jetzt zwingend erforderlich gemacht. Recht früh wurde aber auch ersichtlich, dass im Zuge dieser Maßnahmen auch das Fundament des Kirchturmes und des Chorraum untersucht werden sollten. Bereits im letzten Jahr 2013 wurden dazu Baggerarbeiten durchgeführt um das tiefer liegende Mauerwerk mittels Schürfgruben zu untersuchen.

 

Endlich in diesem Jahr war es dann soweit. Nach Rücksprache mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege (BLfD) in München, dem Landratsamt in Cham und dem Baureferat der Diözese in Regensburg und deren Genehmigungen konnte grünes Licht gegeben werden. Ein Zuschuss zur finanziellen Unterstützung der Renovierungsmaßnahmen wurde von der Bischöfl. Finanzkammer ebenfalls zugesagt und noch in diesem Jahr an die örtliche Kirchenstiftung ausbezahlt. Anfang August konnte von der Malerfirma Zollner aus Miltach das Außengerüst am gesamten Kirchenbau, bis hinauf zur Turmspitze aufgestellt werden. Ziemlich rasch gingen Mitarbeiter der Mauererfirma Zankl aus Viechtach an die Arbeit, die schadhaften Stellen abzuschlagen und mit neuem Putz zu versehen. Auch die Zimmererfirma Matthias Röhrl aus Miltach ging an die Arbeit, um die mangelhaften Holzteile im Turminneren zu erneuern. Die Innenkonstruktion der Turmhaube und des Glockenstuhl wurde außerdem untersucht und in Stand gesetzt. Durch die schadhaften Dachrinnen hatte der Marder die Möglichkeit, in das Kirchendach einzudringen und dort die Dämmung der Dachfläche zu beschädigen. Auch dieser Mangel wurde nun repariert, sodass ein Eindringen in die Dachzwischenräume jetzt nicht mehr möglich ist. An vielen weiteren Stellen wurden Erneuerungsmaßnahmen umgesetzt. Die Kirchenfenster sind auf Schäden und Undichtigkeit untersucht worden, das Turmkreuz und die Zeiger der Uhr wurden abgenommen und in den Werkstätten der Fa. Rappenegger und der Fa. Niedermayr in Regensburg neu vergoldet. Das milde Herbstwetter hatte seinen recht positiven Beitrag dazu geleistet, dass die Instandsetzungsmaßnahmen zügig und rasch durchgeführt werden konnten. Das trug auch dazu bei, dass die Elektroarbeiten durch die Fa. Wollinger aus Eschlkam und die Spänglerarbeiten durch die Fa. Strobl aus Zandt reibungslos von statten gingen.  Von der Schreinerei Ellmann aus Blaibach wurden die Holzelemente am Kirchturm erneuert. Die Fenster wurden neu Verglast und an den Mauervorsprüngen und Gesimsen Metallstifte angebracht, um das Aufsitzen und Nisten von Tauben zu verhindern. In den nächsten Tagen ist die Fa. Eckl aus Miltach noch damit beschäftigt, den Boden im Erdgeschoß des Turmes zu verlegen. Versehen mit einer Drainage zur Entfeuchtung des Fundamentes. „Ein langer Weg liegt hinter uns. Aber ich bin nun sehr froh, dass die Arbeiten an den verschiedenen Gewerken recht zügig und auch kostenoptimal durchgeführt werden konnten. Es freut mich, dass unsere Pfarrkirche jetzt wieder gut in Schuss ist und für die nächsten Jahre das Zentrum der Regentalgemeinde verschönert und aufwertet.“ so Kirchenpfleger Christian Röhrl. Auch Dekan Augustin Sperl unterstützt diesen Gedanken des Kirchenpflegers. Für ihn war es eine recht gute und sinnvolle Maßnahme, das Kirchenbauwerk zu seinem 40jährigen Bestehen wieder gut in Stand zu setzen.

 

Bei der Kirchenverwaltungssitzung hatte das Gremium auch entschieden, die Kirchenorgel einer umfangreichen Revision zu unterziehen. Der Orgelbauer Wolfgang Schober aus Plattling wurde bereits im Frühjahr beauftragt, das örtliche Kircheninstrument zu untersuchen. Dabei wurde von ihm ein vermehrter Befall durch Schimmelsporen an den Holzpfeifen, den Windladen, den Abstrakten und den Pappkondukten festgestellt. Auch waren die Pfeifendichtungen und die Trapezfedern schadhaft und mussten durch neue ersetzt werden. Durch den Orgelbauer konnten in den letzten drei Wochen alle Pfeifen gereinigt, das Orgelinnere vom Staub der Jahre befreit und eine neue Intonierung durchgeführt werden. Der Einbau von Bleischeiben aus Teflon auf den Orgelpfeifen brachten eine hörbare Verbesserung für das Kircheninstrument. Die Organisten Christian Hartl und Robert Vogl, welche die Instandsetzungsmaßnahmen begleiteten, bescheinigten dem Orgelbauer eine hervorragend gute Arbeit. Sie freuen sich jetzt wieder, auf einer gut in Schuss gebrachten Kirchenorgel die liturgischen Feierlichkeiten in der Pfarrkirche musikalisch begleiten zu können.

 

Jetzt wird auf der Baustelle an der Pfarrkirche Miltach bald die Winterpause einkehren. Kleinere Elektroarbeiten sind noch erforderlich. Die Arbeiten am Fundament des Kirchenumfeldes werden erst im kommenden Jahr wieder aufgenommen. In den bevorstehenden Wintermonaten sahen es die örtlichen Verantwortlichen nicht mehr für sinnvoll, mit diesem Arbeiten jetzt noch zu starten. So darf man sich spätestens im Sommer nächsten Jahres auf eine frisch renovierte Pfarrkirche und ein gut in Stand gesetztes Kirchenumfeld freuen. Rund 40 Jahre nach Fertigstellung der neuen Miltacher Pfarrkirche eine kostenintensive aber dringend erforderliche Maßnahme die nun endlich in Angriff genommen wurde.

 

Text u. Bilder: Christian Röhrl,  Miltach

 

Sanierung des Turmes 3

 

Sanierung des Turmes 1

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Veröffentlichung

Do, 27. November 2014

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