Allerseelengedenken in der Pfarrgemeinde
Wir sind nur Gast auf Erden…..
Allerheiligen, ein Tag der Freude und der Trauer – Gräberbesuch und Segnung
Während der Vormittag des Allerheiligenfestes an die Menschen erinnert, die durch ihr christliches Leben Vorbilder sind und davon Zeugnis gaben, galt das Gedenken der Kirchenbesucher bei der Andacht am Nachmittag ihren verstorbenen Angehörigen und Freunden, die liebe Wegbegleiter waren.
„Kinder kennen Halloween – aber oft nicht das Fest Allerheiligen. Als Christen dürfen wir bewusst diesem Halloween unser Allerheiligen gegen stellen, das Ewige, das Jenseits, das dem Halloween-Kürbis und dem -Knochenskelett fehlt“, so Pfarrer Augustin Sperl. Die Heiligen sind bestimmt für das Leben und die Gemeinschaft bei Gott. „Unsere Heiligenfeste laden zum Nachdenken ein, so im Monat November das des hl. Martin und der hl. Elisabeth, die Kirchenpatrone von Miltach und Blaibach. Viele wissen wenig über den eigenen Namenspatron, über diesen kann man auch im Internet recherchieren. Die Heiligen mussten sich ihren Weg zu Gott oft mühsam suchen“, so Pfarrer Sperl in seiner Predigt und nannte als Beispiel den hl. Augustinus. Hinweise, dass auch unser Leben gelingt, sei den Seligsprechungen der Bergpredigt zu entnehmen, von denen der Geistliche drei Beispiele aufgriff: Barmherzigkeit zu üben, arm sein vor Gott und in der Trauer Mitgefühl zeigen. „Der gegenwärtige Papst schreibt seiner Kirche die Barmherzigkeit in das Stammbuch.“
Bereits am frühen Nachmittag war die Pfarrkirche St. Martin vollbesetzt zum Allerseelenrosenkranz und -andacht, die Gemeindereferent Franz Strigl unter das Thema „Was braucht der Mensch?“ stellte. Mitten im Leben sind wir zum Sterben bestimmt, dieser Erfahrung stehe gegenüber, dass wir mitten im Sterben zum Leben bestimmt sind. „Das ist für Christen die Hoffnung, die im Angesicht des Todes nicht verzweifeln lässt“, so Strigl.
Die Lesung sprach Alois Pielmeier, die hinwies auf jene zu achten, die nach dem Vorbild lebten und deren Heimat im Himmel ist. Franz Strigls fragte: „Wie viel Erde braucht der Mensch? Der russische Schriftsteller Leo Tolstoi wusste eine Antwort: zwei Schritte nach vorne und einen Schritt zur Seite. - Alois Pielmeier las dazu die Geschichte des armen Bauern, der soviel Land als Eigentum erhalten sollte, wie er von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang zu Fuß umschreiten könne, jedoch müsse er genau an dem Platz ankommen, von dem aus er morgens aufgebrochen sei. Im Bemühen immer mehr Land zu gewinnen, erreichte der Bauer zwar wieder den Ausgangsspunkt, brach aber dort tot zusammen, so sehr hatte er sich überanstrengt. Und hatte nun an Erde zwei Schritte nach vorne und einen Schritt zur Seite: die Größe eines Grabes. So viel Erde braucht der Mensch!
Am Friedhof werde das schmerzhaft bewusst: das Grab, ein Stein mit Namen, Blumen – „ist es das, was bleibt? Und es hat doch alles hoffnungsvoll begonnen, Tolstois Geschichte wie auch im Leben unserer Toten“, so Strigl. Jedes Leben war ein Suchen nach Heimat mit Höhen und Tiefen. In Jesus Christus ist Hoffnung, er wird uns zur neuen Heimat führen, die auch dann nicht verloren geht, wenn der Tod uns alles Übrige nimmt.
Die Verstorbenen haben ihren irdischen Lauf vollendet. Das Gedenken galt ihnen, besonders auch denen, die seit Allerheiligen 2013 verstorben sind. Es wurde ein Kerze entzündet für Hilde Vogl (85 Jahre), Frieda Aumeier (93 Jahre), Jakoba Rechenmacher (56 Jahre), Josef Resch (63), Martin Nemmer (58) und Franziska Vogl (87 Jahre). Die Lieder begleitete Christian Hartl an der Orgel.
Die Pfarrangehörigen und die vielen auswärtigen Besucher begaben sich danach zum Friedhof. Vor dem Leichenhaus sprach der Gemeindereferent die Gebete und Alois Pielmeier sang die Psalmen. Sehr würdevoll spielte eine Bläsergruppe Choräle. Abschließend segnete Franz Strigl bei dem Rundgang die Gräber mit Weihwasser und Weihrauch.
Bericht u. Bilder: Monika u. Erwin Vogl, Miltach
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