Gottesdienst für Ehejubilare aus Miltach und Blaibach

Pfarrer Sperl: „Echte Liebe schenkt Geborgenheit“

Gottesdienst mit Jubelpaaren, die heuer 25, 30, 40, 50 und sogar 65 Jahre verheiratet sind

 

Eine besonders festliche Stimmung herrschte an diesem Sonntag in der Pfarrkirche „St. Martin“ beim Gottesdienst, zu dem sich die Jubelpaare aus Miltach und Blaibach, die in der ersten Jahreshälfte ein Ehejubiläum feiern, einfanden. Sie dankten Gott für die zurückliegenden gemeinsamen Jahre und Jahrzehnte und erneuerten das Eheversprechen, das sie sich einst am Traualtar gaben. Der Männerchor „Die Martinssänger“ erfreute mit entsprechenden Liedern. Nach dem Dankgottesdienst waren alle Jubelpaare in das Pfarrheim eingeladen, wo der Pfarrgemeinderat einen Empfang bei Sekt und Häppchen vorbereitet hatte.

 

Mit einem österlichen Lied eröffneten die Martinssänger die Eucharistiefeier für Ehejubilare, die auf 25, 30, 40, 50 und sogar 65 gemeinsame Ehejahre in diesem Halbjahr zurückschauen können. Einen Herzlichen Gruß entbot Pfarrer Augustin Sperl den 15 Jubelpaaren der Seelsorgegemeinschaft Blaibach-Miltach, die der Einladung nachgekommen waren. Heute, an dem Tag, wo in der Kirche Geschichte geschrieben wird und in Rom zwei bedeutende Päpste zu Heiligen ernannt wurden (Johannes XXIII. und Johannes Paul II.) sind diese Jubelpaare zur Pfarrkirche gekommen. „Heute sind Sie hier um Dank zu sagen für die gemeinsamen Jahre, die Sie verbringen durften in Freude, aber sicher auch mit manchem Kummer und manchen Sorgen“. Ein Jubelpaar darf sogar auf 65 gemeinsame Ehejahre zurückschauen, Juliane und Michael Oberberger aus Blaibach.

 

25 Jahre verheiratet sind Edith und Karl Schlattl (Miltach), Erika und Thomas Kirschenbauer sowie Martina und Alexander Bergbauer (Blaibach);

 

30 Jahre: Gabriele und Josef Prechtl, Hildegard und Rudolf Nemmer (Miltach), Regina und Reinhard Franz, Hildegard und Armin Ziegler, sowie Ingrid und Immo Hamberger (Blaibach);

 

40 Jahre: Ingeborg und Franz-Xaver Fischer (Miltach); Silvia und Alfred Schroll, sowie Marianne und Willibald Meixner (Blaibach).

 

50 Jahre:  Maria und Johann Holzfurtner (Miltach); Christa und Ewald Seiderer, Irma und Josef Breu, sowie Katharina und Wenzel Kindermann (Blaibach).

 

Ehejubiläum

  Der Priester gratulierte im Namen der beiden Pfarrgemeinden. Die Worte der Lesung, aus dem 1. Brief des Apostels Paulus, vorgetragen von Markus Kerner, waren auf den Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit, den die Kirche an diesem Wochenende feierte, bezogen. Unter anderem hieß es: „Dadurch soll sich euer Glaube bewähren, und es wird sich zeigen, dass er wertvoller ist als Gold, das im Feuer geprüft wurde und doch vergänglich ist. So wird eurem Glauben Lob, Herrlichkeit und Ehre zuteil bei der Offenbarung Jesu Christi“.

 

Die Predigt leitete Pfarrer Augustin Sperl damit ein, welche Hochzeiten mit den Jubeljahren verbunden sind. Wie etwa mit 25 Jahren die Silberne, mit 40 Jahren die „Rubinhochzeit“, oder gar mit 65 Jahren die „Eiserne (eherne) Hochzeit“. „Die Liebe will das Wohl, das Glück des Partners. Die echte Liebe schenkt Geborgenheit. Ich brauche keine Angst zu haben, wenn ich krank und hilflos werde. Ich bin nicht allein. Mein Partner halt und steht zu mir.“ Auch bei den Jubelpaaren ist in den Jahrzehnten viel Zeit verflossen. Wenn nur der Reichtum im Mittelpunkt steht oder der Stolz regiert, ist für die Liebe kein Platz. „Wer lieber allein leben möchte, wer in sich selbst verliebt ist, dort ist echte Liebe nicht möglich. Nur die Zeit weiß, wie wichtig letztlich die Liebe ist. Erst im Lauf der Jahre und Jahrzehnte erkennt man, was das Wichtigste ist, worauf es letztlich ankommt: auf die Liebe. Der Priester meinte zu den Ehejubilaren, was sie taten, dass ihre Liebe glückte?  Vielleicht wäre die Antwort: immer wieder verzeihen, den Partner so sein lassen wie er ist, er ist Teil meines Lebens. Oder: Wir haben einander immer wieder Vergebung geschenkt. Manche Ehen scheitern, wo es keine Vergebung gibt. Sie ist keineswegs Schwäche, Vergebung ist Größe. Letztlich leben wir Christen alle davon, dass Christus uns vergibt“, so Pfarrer Augustin Sperl.

 

Es sei keineswegs selbstverständlich, gemeinsam die Jahre verbringen zu dürfen. „Die Jubelpaare  haben damals ihre Ehe unter Gottes Segen gestellt und sich die Treue versprochen. Heute ist die Freizügigkeit ein großer Wert, die Treue dagegen weniger. Die meisten dürfen auch Danke sagen dass Gott die Ehe mit Kindern gesegnet hat, sie sind ein Stück Zukunft. Ein Ehejubiläum zu feiern zeigt, dass es möglich ist, viele Jahre und Jahrzehnte miteinander in Liebe und Treue zu leben, was sicher nicht immer leicht und einfach war. Sie wissen, dass heute viele junge Menschen davor Angst haben sich zu binden, sie möchten sich alles offen halten und können sich nicht entscheiden eine feste Beziehung einzugehen. Liebe verlangt nach Verlässlichkeit und Dauer. Ein Mensch ist kein Experimentierobjekt zum Ausprobieren. Zerbrechen Ehen, steht uns kein Urteil darüber zu“, so der Geistliche. Abschließend zitierte er Reinhard Mey, der wunderbar über Liebe und Freundschaft sagte: „Wie vor Jahr und Tag lieb ich dich noch mehr.“

 

Danach reichten sich die Jubelpaare die Hände und erneuerten vor der Gemeinschaft ihr Eheversprechen, dankten Gott für die gemeinsamen Jahre und baten um seinen Segen für die Zukunft. Die Fürbitten las Miltachs PGR-Sprecher Wolfgang Sterr. Am Abschluss des Gottesdienstes gratulierten die beiden Priester Augustin Sperl und Jeevaraj Lourdhu jedem Jubelpaar und überreichten eine gelbe Rose. Pfarrer Sperl dankte auch den Martinssängern für die festliche Mitgestaltung und den Mitgliedern des Pfarrgemeinderates für das Vorbereiten des anschließenden Empfanges im Pfarrheim. Der Mesnerin Elisabeth Röhrl für das Herrichten der Pfarrkirche.

 

Nach dem Erinnerungsfoto auf den Kirchenportalstufen fanden sich die Jubelpaare im Pfarrheim „St. Martin“ ein. Hier begrüßte Wolfgang Sterr, Sprecher des Miltacher Pfarrgemeinderates, die Gäste, besonders auch die anwesenden Pfarrgemeinderäte und dankte letzteren für die Vorbereitungen der Bewirtung.  Jedem Jubelpaar überreichte Pfarrer Sperl zum Andenken schließlich noch eine verzierte Hochzeitskerze.  

Ehejubiläum 2

 

Text u. Bilder: Christian Röhrl, Miltach

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Veröffentlichung

So, 27. April 2014

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