Volkstrauertag in Miltach

Leider wenig Interesse am Gedenken von Seiten der Bevölkerung

 

Gelegenheit zu Erinnerung und Gedenken an gefallene und vermisste Bürger der Gemeinde will der Volkstrauertag bieten. Vor neuem Unrecht und Morden wird angesichts geschehenen Leids dabei eindringlich gemahnt. Neben der Krieger- und Reservistenkameradschaft, den drei Ortsfeuerwehren und dem Trachtenverein beteiligten sich heuer nur wenige Bürger an der Gedenkveranstaltung. Unter dem Kommando des Vorsitzenden der KuRK Miltach zogen die Abordnungen der Ortsvereine mit der Blaskapelle Josef Pielmeier an der Spitze am Samstag in die St. Martinskirche. BGR Dekan Augustin Sperl begrüßte die Anwesenden, die durch ihre Teilnahme am Volkstrauertag ihre Verbundenheit mit den Opfern ausdrücken. Er begann mit einem Wort des ehemaligen Bundespräsidenten, Horst Köhler über ehrendes Gedenken und unterschiedliche Beweggründe. Musikalisch gestaltete die Bläsergruppe mit der „Schubertmesse“ den Gottesdienst. Die Lesung über den, von Bauleuten verworfenen Eckstein und die Fürbitten trug Gemeindereferent Franz Strigl vor. In der Predigt griff Sperl das Thema „Bauen“ auf und beschrieb die Kirche als Bauwerk lebendiger Steine, die heute immer mehr nur als „Servicestation“ zu bestimmten Anlässen genutzt wird. Er kritisierte derzeitige Medienkampagnen und ihre Auswüchse gegen die Kirche, in der zwar auch Fehler gemacht wurden, die jedoch Heimat aller getauften Christen sein will, die Beziehung zu ihr pflegen. Nach der Messe zogen die Vereine mit ihren Fahnen und nur einige wenige Bürger auf dem von den Feuerwehren gesicherten Weg im Schweigemarsch zum Friedhof. Am schön gepflegten Kriegerdenkmal, dessen Vorplatz von der Feuerwehr Miltach bestens ausgeleuchtet war, standen die Hauptgefreiten der Reserve Markus Kindermann und Christian Breu Ehrenwache. Dekan Sperl segnete nach kurzer Andacht die Gedenkstätte. Bürgermeister Johann Aumeier wies dankbar auf die lange Friedenszeit in Europa hin, aber auch auf viele, oft nicht mehr wahrgenommene Konflikte in aller Welt. Seit Entsendung deutscher Soldaten in Kampfgebiete rücken diese wieder in unser Bewusstsein und erinnern uns an das empfindliche und leicht zerbrechliche Gut Frieden. Zum Zeichen der Anteilnahme legte Aumeier einen Kranz der Gemeinde nieder. Als zutiefst emotionale Angelegenheit, die Mitgefühl mit unzähligen Betroffenen und ihren Ängsten an der Front, in Lagern, auf der Flucht oder in Bombennächten zu Hause hervor ruft, beschrieb Vorsitzender der KuRK, Hauptmann d.R. Berthold Weck das Gedenken an Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Auch Hinterbliebene mit oft unermesslichen Qualen über ungewisse Schicksale ihrer Lieben sollten hineingenommen werden in das Mitfühlen des Leids Anderer. Mitfühlende Menschen seien friedfertig und tragen zur Vermeidung erneuten Unrechts bei, erläuterte Weck. „Für das friedliche Miteinander auf unserem Planeten wäre viel getan, wenn wir uns darauf nicht nur am Volkstrauertag besinnen würden“, schloss er und legte in diesem Sinne einen Kranz nieder. Während des Liedes vom „Guten Kameraden“ hallten drei Böllerschüsse durch die Dunkelheit. Der Vorsitzende dankte, ebenso wie vorher der Bürgermeister, Allen für Durchführung und Teilnahme. Die würdevolle Gedenkveranstaltung endete mit der Nationalhymne.

 

Kriegerdenkmal

 

Foto und Text: Günter Schmauder, Miltach

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Veröffentlichung

Sa, 16. November 2013

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